Arbeiter stutzen alte Riesen am Viehmarktplatz

Hillesheim · Die Bäume auf dem Hillesheimer Viehmarktplatz dürfen nach Stadtratsbeschluss bleiben, aber sie kosten Geld. Für 6500 Euro werden Äste gestutzt und mit Seilen befestigt. Hinzu kommen 1500 Euro für einen Gutachter, der die Maßnahme empfohlen hatte.

 Mehrere Ladungen Laub kommen am Viehmarktplatz zusammen. Arbeiter laden die Äste auf einen Transporter. TV-Foto: Marie-Cathérine Fromm

Mehrere Ladungen Laub kommen am Viehmarktplatz zusammen. Arbeiter laden die Äste auf einen Transporter. TV-Foto: Marie-Cathérine Fromm

Hillesheim. Gefällt werden die Bäume auf dem Hillesheimer Viehmarktplatz nicht. Um die Standfestigkeit der Kastanien zu gewährleisten, müssen Arbeiter dennoch Hand anlegen. In dieser Woche haben sie die Bäume gepflegt und Totholz herausgeschnitten, wo es erforderlich ist. "Außerdem wurden Äste, die vielleicht abstürzen könnten, mit Seilen befestigt", sagt Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU). Der Grund für die Arbeiten: "Das sind Sicherungsmaßnahmen für Bürger, die den Platz benutzen."
Kranke Bäume lebensgefährlich


Ein Gutachter hatte im April unter anderem die 18 Bäume auf dem Viehmarktplatz auf Schäden untersucht. Das Ergebnis: Zwei Kastanien in der Mitte des Platzes und eine Esche am Mühlendamm waren nicht mehr sicher, sie drohten umzustürzen. Die drei kranken Bäume wurden vor sechs Wochen gefällt. "Die waren lebensgefährlich", sagt Stein.
Die anderen Bäume dürfen nach Beschluss des Stadtrats stehen bleiben - zum Preis einer Sanierung. 6500 Euro kosten das Stutzen und die Fixierung von Ästen und Kronen mit Stahlseilen, hinzu kommen 1500 Euro für das Gutachten. Aufgrund der Kosten und des Aufwands gab es damals kritische Stimmen, die zwischen 150 und 170 Jahre alten Riesen zu sanieren, anstatt sie durch neue Bäume zu ersetzen.
Doch aufgrund des drohenden "Rabatz" im Fall einer Fällung, wie Stein es ausdrückte, sprach sich der Stadtrat letztendlich einstimmig für die Sanierung der Bäume aus. Immerhin hatten sich 180 Bürger mit einer Unterschriftenaktion für diese Variante stark gemacht.
Ergebnis sind die Arbeiten am Viehmarktplatz, die in dieser Woche ausgeführt wurden. Teile des Platzes waren hierzu jeweils gesperrt. Proteste oder kritische Stimmen gab es nicht, auch die Fällung der drei Bäume sei laut Stein von Naturschützern als unvermeidbar eingesehen worden. "Ich schneide nicht mehr ab als erforderlich, aber ich trage die Verantwortung", erklärt der Stadtbürgermeister. Denn die Prüfung, ob die Bäume standfest sind, war nach dem tödlichen Unfall in Trier erfolgt. Dort wurde im November in der Innenstadt eine 70-jährige Frau von einer morschen Kastanie erschlagen, ein Mann wurde verletzt.
Stein geht davon aus, dass die Stadt nach den Baumarbeiten in den nächsten Jahren "Ruhe hat". Doch geht es nach ihm, ist die Sanierung die letzte große Aktion zur Rettung des Baumbestands: "Wenn es noch mal Probleme gibt, dann bleibt uns keine andere Wahl als sie zu fällen", kündigt der Stadtbürgermeister an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort