Auch Gillenfeld will Kunstrasenplatz

Daun · Schnelle Entscheidung bei den Großprojekten, Vertagung bei den Kleinprojekten: Der Jugendhilfeausschuss des Kreises hat sich mit den Prioritätenlisten für die Sportstättenvorhaben fürs kommende Jahr befasst.

Daun. Besonders schwer war es in diesem Jahr nicht, auf den ersten Platz der Prioritätenliste des Kreises Vulkaneifel im Bereich Sportstätten zu kommen: Es lag nur eine Bewerbung vor. Und so ging die Beratung schnell, und Sieglinde Schmitz, der Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, der über die Prioritätenliste entscheidet, konnte gratulieren: "Herzlichen Glückwunsch, Gillenfeld". Streng genommen muss der Glückwunsch nach Daun gehen, denn die Verbandsgemeinde (VG) hat für ihre zentrale Sportanlage in Gillenfeld die Aufnahme in die Liste beantragt.
Geplant ist, dass der bestehende Hart- in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden soll. Zudem ist eine Erneuerung der Laufbahn vorgesehen: Kostenpunkt: 770 000 Euro. Chancen auf schnelle Realisierung: schlecht. Denn für die Umsetzung des Vorhabens braucht die VG finanzielle Unterstützung vom Land (308 000 Euro), und für 2013 ist nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten, dass es Geld aus Mainz gibt.
Die Gillenfelder Ortsbürgermeisterin Heike Hermes weiß um die Finanzierungsschwierigkeiten, wertet es trotzdem als gutes Zeichen, dass das Projekt auf der Prioritätenliste steht. "Das ist ein wichtiger Schritt, denn so ist die Voraussetzung erfüllt, überhaupt an eine Unterstützung des Landes zu kommen. Es ist auch ein Signal für die vielen Aktiven und die Schüler, die den Platz nutzen."
Entscheiden sollte der Ausschuss auch die Prioritätenliste der kleineren Sportstättenprojekte. Die Antragsteller (sieben Vorhaben wurden angemeldet, siehe Extra) werden sich aber in Geduld üben müssen: Eine Entscheidung ist auf nach den Sommerferien vertagt worden.
Hintergrund: Der Vorsitzende des Sportkreises Vulkaneifel, Friedbert Wißkirchen, der Mitglied des Ausschusses ist, erklärte, angesichts der Vielzahl der Anträge sei eine gründliche Prüfung nötig: "Heute sehe ich mich nicht in der Lage, über die Prioritätenliste zu entscheiden."
Sein Vorschlag: eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich mit den Anträgen befasst und sich auch vor Ort über das informiert, was geplant ist. Wichtig sei auch zu prüfen, wie es um die Finanzierung der Projekte stehe. Deshalb schlug der Sportkreisvorsitzende vor, dass der Leiter der Kommunalaufsicht des Kreises, Günter Willems, zu der Gruppe gehören soll.
Der Ausschuss folgte dem Vorschlag Wißkirchens: Die Gruppe wurde gebildet. Unter Zeitdruck steht sie nicht, denn die Prioritätenliste muss erst Mitte November in Mainz vorliegen.
Der Jugendhilfeausschuss wird sich nach den Sommerferien mit der Vorschlagsliste der Arbeitsgruppe befassen und endgültig beschließen, welches Projekt auf den ersten Platz kommt. Die Liste ist von Bedeutung, denn nur ein Vorhaben, das auf dem ersten Platz steht, hat Aussicht auf Förderung durch das Land. Aber auch für die kleineren Projekte gilt: Für 2013 gibt es kaum Chancen auf Realisierung.Extra

Im vergangenen Jahr war der Umbau des Sportplatzes in Mehren (Kosten: 408 000 Euro) auf den ersten Platz der Prioritätenliste gesetzt worden. Allerdings kam bislang die Finanzierung nicht zustande, so dass das Vorhaben der Gemeinde weiter auf der Liste ist. Auch der Neubau eines Umkleidegebäudes (150 000 Euro) am Sportplatzgelände in Oberbettingen steht weiter auf der Liste. Darüber hinaus wird sich die Arbeitsgruppe mit weiteren Anträgen befassen: Fortsetzung der Sanierung der VG-Sportanlage in Kelberg (470 000 Euro), Umgestaltung der Sportanlage in Üxheim-Leudersdorf in einen Kunstrasenplatz (Projekt des Vereins TuS Ahbach, 426 500 Euro), Erneuerung der Deckschicht des Sportplatzes in Densborn (70 000 Euro), Kunststofflaufbahn und -anlagen auf dem Sportplatz Gerolstein (505 000 Euro) sowie Neubau eines Sportplatzgebäudes mit Umkleideräumen und Schulungsraum in Stadtkyll (257 000 Euro).

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