Ortsentwicklung Attraktive Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandorte

Daun · Der Kreis Vulkaneifel mit seinen 109 Orten hat sich erfolgreich für das Förderprogramm „Zukunftscheck Dorf“ beworben. Das rheinland-pfälzische Innenministerium hat dafür Fördergeld von bis zu 280.000 Euro in Aussicht gestellt.

Im Zug des demografischen Wandels wird die Bevölkerung immer älter. Ein Umstand, mit dem sich auch der Kreis Vulkaneifel auseinandersetzen muss, beispielsweise mit dem Projekt „Zukunftscheck Dorf“. Foto: dpa

Im Zug des demografischen Wandels wird die Bevölkerung immer älter. Ein Umstand, mit dem sich auch der Kreis Vulkaneifel auseinandersetzen muss, beispielsweise mit dem Projekt „Zukunftscheck Dorf“. Foto: dpa

Foto: dpa/Matthias Hiekel

Schon 2019 und 2020 hatte sich der Kreis Vulkaneifel für das Projekt Zukunftscheck Dorf beworben. Im dritten Anlauf dann hat es in diesem Jahr den Zuschlag vom Mainzer Innenministerium gegeben. Der Hintergrund des Projekts: Überalterung der Bevölkerung, Gebäudeleerstände und verwahrloste Grundstücke, Schließung von Nahversorgungs- und Infrastruktureinrichtungen, weniger Leben im Dorf, aber auch Erschließung von Bauflächen für junge Familien, Stärkung des sozialen Zusammenhalts – Beispiele für Herausforderungen und Handlungsbedarf, die sich als Folge des demografischen Wandels in vielen Gemeinden ergeben - auch in der Vulkaneifel. Der benachbarte Eifelkreis Bitburg-Prüm hat schon vor eigenen Jahren mit dem Zukunftscheck begonnen. Seit 2014 haben dort 170 von 234 Ortsgemeinden am Projekt teilgenommen, Ideen und Strategien für die Zukunft entwickelt, ein Dorferneuerungskonzept erstellt oder ein vorhandenes aktualisiert. Im Kreis Cochem-Zell läuft der Zukunftscheck bereits, dort machen 40 der 89 Ortsgemeinden mit.

Ein wichtiges Instrument ist das Dorferneuerungskonzept, und in diesem Bereich gibt es Bedarf auch im Kreis Vulkaneifel. Denn die Konzepte vieler Gemeinden sind schon mehrere Jahrzehnte alt, mehr als 20 Orte haben gar kein Konzept.  Dieses Projekt soll den Gemeinden die Chance eröffnen, eine Strategie mit Maßnahmenansätzen zu entwickeln.

Um an Fördergeld zu kommen, sind aktuelle Dorferneuerungskonzepte Voraussetzung. Bei Vorhaben im privaten Bereich kann sich die finanzielle Unterstützung auf bis zu 30.000 Euro belaufen, bei gewerblichen Maßnahmen bis zu 40.903 Euro. Laut Kreisverwaltung wurden in den vergangenen drei Jahren in der privaten Dorferneuerung mehr als zwei Millionen Euro Fördermittel ausgezahlt.

Das Projekt Zukunftscheck Dorf ist Mitte des Jahres im Rahmen einer Veranstaltung im Haus Vulkania in Dreis-Brück präsentiert worden. Und ist auf großes Interesse gestoßen: Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 100 Ortsgemeinden, Orts- und Stadtteilen, Vertreter der Verbandsgemeinden sowie der Städte haben sich informiert. Landrätin Julia Gieseking erklärte damals: „Wir stehen in den kommenden Jahren vor der Herausforderung, uns im Wettbewerb um Einwohnerinnen und Einwohner, Unternehmen, private Investitionen, Freizeit – und Kultureinrichtungen als attraktive Standorte zu positionieren. Neben den harten sind auch die weichen Standortfaktoren, wie zum Beispiel Wohnen, Mobilität, Familie und Beruf, Bildung, Gesundheit, Kultur, Freizeit, von ganz besonderer Bedeutung.“ Es gehe darum, „gemeinsam mit den Menschen in unseren Dörfern Antworten auf die Fragen zu finden, wie wir unsere Dörfer zukunftsfähig aufstellen und als attraktive Wohn-, Lebens- und Arbeitsstandorte erhalten können.“

Das bei der Projekt-Präsentation gezeigte Interesse spiegelt auch sich in der Zahl der Bekundungen von Orten, teilzunehmen, wider. 73 haben sich beim Kreis gemeldet, was als „sehr gute Resonanz“ gewertet wird.

(sts)
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