Auch ohne Auto mobil bleiben

Um das Angebot im öffentlichen Verkehr zu verbessern, startet der Kreis Cochem-Zell ein Pilotprojekt: Das Land Rheinland-Pfalz will nun ein Rufbussystem testen. Dabei meldet der Fahrgast telefonisch seinen Bedarf an, an dem sich die Busse orientieren.

Cochem-Zell. (pie) Der Kreis Cochem-Zell hat eines der dichtesten Netze im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) in den ländlich strukturierten Regionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Technischen Universität Kaiserslautern. In den nächsten Wochen wird die Universität Kaiserslautern Handlungsempfehlungen für Cochem-Zell herausgeben - voraussichtlich eine Kombination von Linienbetrieb, Sammeltaxi, Rufbus und einem Angebot, das einem Bürgerbus ähnelt. Das soll eine individuelle Mobilität auch in Zeiten schwacher Verkehrsnachfrage gewährleisten.

Ein gut funktionierendes Beispiel ist der Shuttlebus über Zell und Blankenrath zum Flughafen Hahn.

Er ist derzeit noch als Rufbus in Betrieb, wird aber vor Ostern in einen Linienbetrieb mit Zwei-Stunden-Takt umgewandelt. Wer sich telefonisch anmeldet, kann auch in Tellig, Schauren, Walhausen und Panzweiler zusteigen. Bereits seit 1995 kümmert sich der Kreis um einen angebotsorientierten ÖPNV, auch mit einem hohen finanziellen Engagement. Das begann mit 56 000 Euro (1995) und erreichte seinen Höhepunkt mit 928 000 Euro (1999).

Inzwischen ist das Konzept mehr und mehr an die tatsächliche Nachfrage angepasst worden, vor allem in der Eifel und im Hunsrück. Gleichzeitig stiegen die Fahrgastzahlen. Seit dem Jahr 2000 werden die Zuschüsse deshalb geringer. In diesem Jahr werden es wohl 370 000 Euro sein. Der Wochenendverkehr entlang der Mosel ist erweitert worden, ebenso die Verbindung von Cochem aus in Richtung Ulmen und Kaisersesch. Zwischen Zell, Bullay, Ellenz und Cochem fahren die Busse jetzt im Stundentakt, auch von Cochem aus nach Kaisersesch, Ulmen und Lutzerath.

Die Schülerbeförderung ist schon früh in den ÖPNV integriert worden. In der Verbandsgemeinde Treis-Karden wird der Busfahrplan außerdem durch ein Anrufsammeltaxi ergänzt. Das gilt auch für die Abendstunden auf der Linie 500 von Cochem aus Richtung Ulmen.

Wie stark der Einsatz von Bussen zugenommen hat, zeigt sich in der Kilometerleistung: Waren es bis 1996 rund 1,5 Millionen, sind es jetzt 3,3 Millionen Kilometer. Neu ist: Ab dem Frühjahr soll es ein Gästeticket geben - für eine bessere Mobilität der Urlauber.

ndtaxis in den Spätverkehr und - nach zwei erfolglosen Versuchen - ein spezielles Angebot für Senioren im flexiblen ÖPNV-Netz.

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