Auch Senioren sind eine Risikogruppe

DAUN/GEROLSTEIN. Positive Entwicklung: Die Zahl der registrierten Unfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2003 um etwas mehr als zehn Prozent gesunken.

Die Zahl der registrierten Unfälle ist nach dem starken Anstieg 2003 im vergangenen Jahr im Landkreis Daun wieder gesunken. Konkret: Von 2131 auf 1910, ein Rückgang von 10,37 Prozent. "Erfreulicherweise" seien auch die Unfälle mit Personenschäden (Getötete, Schwer- und Leichtverletzte) um 5,51 Prozent zurückgegangen, berichtete Horst Krämer von der Polizei Daun. Die Zahl der Wildunfälle, die 2003 stark zugenommen hatten, ging 2004 um 100 auf nun 701 zurück. Trotz des Rückgangs machen die Wildunfälle immer noch gut ein Drittel aller Unfälle aus.Weniger Tote und Verletzte

Krämer stellte gemeinsam mit seinem Chef Heinz-Peter Thiel, dem Leiter der Polizeiinspektion (PI) Daun, und Simone Schäfer vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein die Verkehrsunfallbilanz für das vergangene Jahr vor. Zum Zuständigkeitsbereich der PI Daun gehören die Verbandsgemeinden (VG) Kelberg, Hillesheim, Gerolstein und Daun, die VG Obere Kyll wird von der PI Prüm betreut. "Erfreulich ist, dass es 2004 deutlich weniger Verkehrstote gegeben hat und die Zahl der Verletzten insgesamt rückläufig ist", erklärte Krämer. In Zahlen heißt das: Sechs Menschen weniger als im vergangenen Jahr (zehn) wurden bei Unfällen getötet. Die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich mit einem Minus von 14,6 Prozent von 109 auf 93. Die jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren sind weiter die Risikogruppe "Nummer 1". Sie sind überproportional an Unfällen beteiligt und dort, wo sie beteiligt sind, auch überproportional häufig Verursacher. 2004 verunglückten im PI-Bereich 102 junge Fahrer, davon einer tödlich. Rein statistisch schlägt die "Risikogruppe Kinder" zwar nicht sehr stark ins Gewicht, dennoch hat die Polizei diese Gruppe immer besonders im Blick. Auffällig ist, dass bei gut zwei Drittel aller Unfälle, bei denen Kinder verletzt werden, festgestellt wurde, dass sie gar nicht oder nicht richtig im Wagen gesichert waren. Auch die Senioren (ab 65 Jahre) sieht die Polizei bei der Gesamtunfallbilanz als Risikogruppe an. "Fehlt oft jungen Fahrern die Erfahrenheit, so findet man bei älteren Menschen oft nachlassende Konzentration als Unfallursache", sagt Horst Krämer. Bei der Analyse der Unfälle hat die Polizei keine neuen Erkenntnisse gewinnen können, denn Hauptursache ist (vor allem bei den schweren Unfällen), dass zu schnell gefahren wird. Entsprechend hat die Polizei schon seit längerem ihre "Taktik" geändert. "Geschwindigkeitskontrollen machen wir vor allem außerhalb der Städte und Dörfer. Und nicht nur dort, wo eine Geschwindigkeits-Beschränkung gilt, sondern auch auf freien Strecken. Denn, auch wenn manch einer es vergessen zu haben scheint: Auf den Landstraßen darf nicht mehr als 100 gefahren werden", unterstreicht PI-Chef Thiel. Alkohol- und Drogenkontrollen sind ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der PI Daun. Mit Erfolg: So war im vergangenen Jahr bei 46 Unfällen Alkohol im Spiel, 2003 waren es noch 65.

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