Auf dem Weg zur Emanzipation

Daun · Die Beziehung von Mann und Frau und der Konflikt im Rollenverständnis in Literatur und Gesellschaft sind Themen eines Theaterabends, den der Deutsch-Leistungskurs 12 des Thomas-Morus-Gymnasiums veranstaltet. Er findet am Dienstag, 31. Mai, um 20 Uhr im Forum Daun statt.

 Sehenswerte Vorstellung: Die Schüler des Thomas-Morus-Gymnasiums behandeln das Thema „Mensch: Frau“. Foto: privat

Sehenswerte Vorstellung: Die Schüler des Thomas-Morus-Gymnasiums behandeln das Thema „Mensch: Frau“. Foto: privat

Daun. Eine junge Frau kniet in einem Karton, umgeben von zwei anderen, die sich über sie auslassen. Sie könne doch unmöglich glücklich sein, so eingesperrt von einem Mann. Zur Überraschung aller bestätigt die junge Frau allerdings, ihr gehe es sehr gut. Sie habe viel Zeit und lese auch sehr viel. "Oh mein Gott! Sie lesen? Sie lesen?! Lesen ist eine Beschäftigung für Männer!", schallt es von den beiden anderen Frauen in den Karton.
Diese Szene gibt es in der Aufführung des Deutsch-Leistungskurses, Jahrgangsstufe 12, zu sehen. Die Schüler hatten bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit einem weiteren Kurs einen szenischen Abend zum Thema "Heimatlosigkeit" erarbeitet. Nun stehen sie zum ersten Mal allein auf der Bühne. Thema: "Mensch: Frau".
Berücksichtigt werden dabei nicht nur der klassische Konflikt der Emanzipation und die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Auch Männer stellen sich immer häufiger die Frage, wie ein selbstbestimmtes Leben unter den Anforderungen und Vorstellungen der Gesellschaft aussehen kann. Doch die Frau in der Gesellschaft und in der Literatur bilden den Schwerpunkt beim Versuch, sich dem Thema Emanzipation zu nähern.
Es werden Texte unter anderem von Goethe, Heine, Brecht, Varnhagen von Ense, Brückner und Elisabeth von Arnim auf die Bühne gebracht und verschiedene Perspektiven gezeigt. Die Schüler zeigen zum Beispiel anhand der Schöpfungsgeschichte, welche historische Dimension die Unterdrückung der Frau hat, sie zeigen aber auch in einer Darbietung über das tragische Leben der Marilyn Monroe, wie Frauen, die rein auf ihre Sexualität begrenzt werden, dem seelischen Untergang geweiht sind. red

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