Auf der Nordschleife wird weiter getestet

Erfolgreiche Verhandlungen: Die Nürburgring Automotive GmbH als Vermieter der Nordschleife und die Firmen des Industriepools, einer Interessengemeinschaft aus der Automobilbranche und Zuliefererindustrie, haben einen Vertrag bis 2013 unterzeichnet. Davon profitiert auch die Verbandsgemeinde (VG) Kelberg.

 Wie die Firma Bridgestone gehören rund 40 Firmen dem Industriepool an, der nun einen Vertrag zur Nutzung der Nordschleife des Nürburgrings geschlossen hat. TV-Foto: Helmut Gassen

Wie die Firma Bridgestone gehören rund 40 Firmen dem Industriepool an, der nun einen Vertrag zur Nutzung der Nordschleife des Nürburgrings geschlossen hat. TV-Foto: Helmut Gassen

Adenau/Brücktal. Auf der Nordschleife werden weiter Fahrzeuge und Reifen getestet. Dies regelt ein neuer Vertrag, den die Firmen des Industriepools, dem unter anderen Firmen wie Aston Martin, Jaguar, Bridgestone und Opel angehören, und die Nürburgring Automotive GmbH geschlossen haben. "Wir haben im neuen Vertrag marktangemessene Preise für die industrielle Nutzung der Strecke erreichen können", erklärt Jörg Lindner, Geschäftsführer der Nürburgring Automotive. Wichtiger Bestandteil des neuen Vertrags ist die Festlegung auf 15 Testwochen pro Jahr.

Die Vertragslaufzeit beträgt insgesamt drei Jahre - bis Ende 2013. Rund 40 Firmen gehören dem Industriepool an und nutzen die Nordschleife als Teststrecke. Ist doch das Prädikat "Nürburgring erprobt" immer noch ein Zeichen für Qualität bei Fahrwerkstechnik und Motoren.

Doch heute ist es mit Hilfe erfasster Daten per Computer sogar möglich, die komplette Abstimmung eines Fahrzeugs, besonders am Fahrwerk, auch auf Prüfständen zu simulieren, was erheblich billiger ist, als Wochen am Nürburgring zu verbringen.

So hat der Reifenhersteller Pirelli bereits seinen vorläufigen Rückzug aus dem Industriepool verkündet, aber auch Unternehmen wie Hankook und Yokohama werden als Wackelkandidaten genannt.

Auswirkungen auf Gastronomie



Der Rückzug großer Unternehmen würde die ganze Region treffen. "Wenn hier namhafte Firmen der Region den Rücken kehren, dann hat das Konsequenzen. Für uns als Verbandsgemeinde zwar nicht. Aber es hat Auswirkungen auf die Gastronomie und auf das eine oder andere Unternehmen in der VG, mit dem diese Firmen zusammenarbeiten", sagt Johannes Saxler, Büroleiter der VG Kelberg. Sie ist am Gewerbepark am Nürburgring, wo viele Firmen ihren Sitz haben, beteiligt.

Ein Profiteur ist zum Beispiel die Brücktaler Tiefbaufirma JTB, vier Hallen im Gewerbepark Meuspath am Nürburgring gebaut und an die Firmen Öhlins, Yokohama und Heico Motorsport vermietet.

Zusätzlich nutzen Unternehmen wie Toyota, Fiat, Lancia, Alfa und Maserati zwei weitere Hallen in Brücktal.

Geschäftsführer Egon Theisen sieht das ganze Hickhack um den Nürburgring nicht dramatisch. Seine Einschätzung: "Es wird oft Feuer gemacht, wo gar kein Feuer ist. Die Automobilindustrie braucht den Nürburgring als Imageträger, und die Preise hier sind noch günstig im Vergleich zu anderen Rennstrecken." red

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