Auf der Startbahn in den Job
GEROLSTEIN. Über die Jugendberufshilfe (JBH) im Kreis Daun informierte sich Joachim Mertes, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, gemeinsam mit Astrid Schmitt, SPD-MdL aus Kirchweiler. Die Dekra-Akademie in Gerolstein ist JBH-Träger und engagiert sich derzeit für 171 Jugendliche.
"Die Jugendberufshilfe ist als grundlegendes Element aus einem wichtigen Netzwerk nicht mehr wegzudenken", erklärt MdL Astrid Schmitt. Die Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Haushaltsausschusses berichtet, dass in der Zeit von 2001 bis 2005 mehr als 3,4 Millionen Euro Landesmittel in die JBH geflossen sind. Sie fordert: "Es muss weiterlaufen und vor allem mit regionalen Trägern, weil sie das Know-how und die Kontakte vor Ort haben. Es wäre unverantwortlich, die Gelder für die Bildung der Jugend weiter zu kürzen." Auswärtige oder gar europäische Anbieter, die ein paar Cent billiger werden, würden letztendlich teurer werden, weil die regionalen Kenntnisse fehlen würden. "Die Dekra-Akademie ist das Herzstück der JBH im Netzwerk mit den Schulen, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter", meint Schmitt. SPD-Frontmann Mertes unterstützt sie: "Wir müssen den Jugendlichen Chancen geben und dürfen sie nicht fallen lassen." Beim Rundgang durch die Dekra-Akademie in Gerolstein, wo derzeit 171 Jugendliche in der JBH sind, wurden die Sorgen der jungen Menschen deutlich. Duc Anh Do, ein 17-jähriger Vietnamese, sagte: "Ich brauche hier den Unterricht, damit ich endlich richtig Deutsch lerne." Andre Löffler, Leiter der Dekra-Akademie erklärte: "Momentan sind 19 Jugendliche bei uns in der Hausaufgabenbetreuung und 35 im Nachhilfeunterricht. Sie kommen so lange, wie es nötig ist." Die JBH besteht aus fünf Bereichen: Den Hauptschulabschluss versuchen derzeit 13 Jugendliche auf diesem Weg zu erwerben. 14 Jugendliche werden besonders gefördert, damit sie überhaupt die Chance auf eine Lehrstelle bekommen. Dieses Programm heißt "Startbahn". Unter "Fit für den Job", auch ein berufsvorbereitendes JBH-Projekt, sind 14 Teilnehmer gemeldet. 100 Jugendliche bekommen unter der Bezeichnung "Job Fux" eine Förderung zur sozialen Integration. 41 von ihnen sind Ausländer oder Migranten. Kushtrim Ramadani, ein 22-jähriger Jugoslawe im zweiten Ausbildungsjahr als Zerspanungsmechaniker, kommt zwei Mal die Woche zur JBH. Er sagt: "Es ist cool hier, weil mir immer weiter geholfen wird, egal in welchem Schulfach." 30 Hartz IV-Empfänger unter 25 Jahren schickt das Job-Center zur JBH. Die arbeitslosen Schreiner André Richter und Marco Matthiessen wünschen sich von Mertes und Schmitt, "endlich einen richtigen Job zu haben". Die beiden SPD-Landespolitiker versprechen ihren vollen Einsatz dafür, dass weiterhin besonders für Jugendliche Hilfe auf vielfältige Weise gewährleistet wird. "Vor allem auch hier im ländlichen Raum. Die Fördermittel sind hier gut angelegt", meint Schmitt abschließend.