Auf die Stange, ihr Hühner

DAUN-NEUNKIRCHEN. Für die Neunkirchener Karnevalsgesellschaft (KG) Mau-Mau ist die neue Session etwas Besonderes. Denn sie kann diesmal ihr närrisches Jubiläum mit 5 x 11 Jahren feiern.

 Die Prinzengarde als Hühner bei ihrem Showtanz. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Prinzengarde als Hühner bei ihrem Showtanz. TV-Foto: Helmut Gassen

Dass der Dauner Stadtteil Neunkirchen eine närrische Hochburg ist, wird niemand ernsthaft bezweifeln. Verantwortlich dafür ist die Karnevalsgesellschaft Mau-Mau, die mit ihren rund 560 Mitgliedern eine starke Basis hat. Rund 170 Besucher kamen jetzt zur Karnevalsfeier ins Bürgerhaus, wo die KG Mau-Mau ihr närrisches Jubiläum feierte und damit auch die fünfte Jahreszeit in Neunkirchen offiziell eröffnete. Unter dem Motto "Das Beste aus 5 x 11 Jahren" stand die Frühsitzung, die vom langjährigen Vorsitzenden Walter Schmitz moderiert wurde. Vier Büttenreden von Paul Kutscheid und Peter Hermes als "Peter und Paul", Gerlinde Kutscheid und Petra Kees als "Tratschtanten", das Eifelröschen Rainer Roos und Karnevals-Urgestein Horst Krämer sowie zwei Tänze der Prinzengarde und des Männerballetts Pützborn unterhielten das Publikum, das aber noch nicht in guter karnevalistischer Stimmung war und sich sehr unruhig verhielt. Vor 55 Jahren begann das Dorfkapitel Karnevalsgesellschaft in Neunkirchen. "Damals wurden die ersten Pläne geschmiedet von Prinz und Prinzessin, und damit hatte die fünfte Jahreszeit auch in Neunkirchen begonnen", blickt Walter Schmitz zurück. Ihren Namen hatten die Neunkirchener Jecken gefunden, als Thummes Hubert zur späten Stunde eine "philosophische Rede" über die schlechte, sprich maue Zeit hielt und dabei auch die afrikanische Freiheitsbewegung Mau-Mau ins Spiel brachte. Für die erste Saalmiete mussten die Jecken noch Hafer bei den Bauern sammeln gehen, den sie dann verkauften. Auch sonst standen die finanziellen Mittel nicht zum Besten. Die erste Investition der KG Mau-Mau, die sich als Anlehnung an die afrikanische Freiheitsbewegung einen Neger als Symbol ausgesucht hatte, waren 75 Pfennig für die Prinzenkappe. "Diese Investition hat sich bis heute rentiert", so Walter Schmitz in seiner Geschichtsstunde bei der Sitzung. Richtig jeckisch präsentierte sich auch der erste Elferrat noch nicht: Im Frack und mit Zylinder wurde damals Karneval gefeiert. Jetzt wurde die alte Bütt mit dem Negermännchen zur 5 x 11-Jahre- Feier noch einmal vom Speicher geholt, und auch Moderator Walter Schmitz präsentierte sich in einer uralten Prinzenuniform. Die Bedienung, bestehend aus ehemaligen Prinzessinnen, hatte die Kittel des Elferrates aus den 60er- Jahren angezogen. Noch bleibt ein wenig Zeit zur Vorbereitung auf die neue Session, und normalerweise können die "Ninkircher" schon Monate vorher ihr neues Prinzenpaar präsentieren. Diesmal gibt es aber einige Probleme, das richtige Paar zu finden - eine Situation, die man in Neunkirchen eigentlich nie kannte. Doch man ist guten Mutes, in der nächsten Zeit doch noch ein närrisches Prinzenpaar präsentieren zu können.

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