"Auf geht’s!"

GEROLSTEIN. Mit 99,2 Prozent der Stimmen (130 Ja-, eine Nein-Stimme) hat der CDU-Kreisparteitag Gordon Schnieder (31) aus Birresborn zu ihrem Kandidaten für die Landratswahl am 22. April 2007 im künftigen Landkreis Vulkaneifel gewählt und damit den Vorschlag des erweiterten Kreisvorstands erwartungsgemäß bestätigt. Frank Mörsch beerbte als neuer CDU-Kreisvorsitzender Herbert Schneiders, der nach mehr als 16 Jahren abtrat.

Beim Nominierungsparteitag der CDU des Kreises Daun in der Gerolsteiner Stadthalle war CDU-Landeschef Christian Baldauf einer der Ersten, der dem frisch gewählten Landratskandidaten Gordon Schnieder (31) aus Birresborn gratulierte. Schnieder selbst, der keinen Kontrahenten hatte, sagte nach Bekanntgabe zur jubelnden Menge: "Ich bin froh und stolz auf dieses grandiose Ergebnis. Ab heute gilt: Auf geht's!" Bei seiner Vorstellung hatte er angekündigt, den Chefsessel in der Kreisverwaltung in Daun zurückerobern zu wollen, damit die CDU-Mehrheitsfraktion im Kreistag wieder mit einem CDU-Landrat zusammenarbeiten und so für eine "Politik aus einem Guss" sorgen könne. Er sagte: "Wir wollen gewinnen, und wir werden gewinnen, aber dafür müssen wir kämpfen, und wir werden um jede einzelne Stimme kämpfen. Aber ich werde nicht gegen jemanden kämpfen, sondern für die CDU, den Sieg, das Amt." Dass ein Sieg am 22. April 2007 nicht nur der Dauner CDU wichtig ist, sondern der in der gesamten Eifel, demonstrierte CDU-Bezirkschef Michael Billen mit seiner Anwesenheit. Und während er mit seiner Zielvorgabe ("Eine Stimme mehr als sein Gegner") die Hoffnungen der Parteibasis auf den Punkt brachte, rief CDU-Landeschef Baldauf mit seiner Prognose ("mindestens 60 Prozent") lediglich Gemurmel und Schmunzeln hervor - und bewies, dass Mainz und die Pfalz dann doch relativ weit weg sind von der Eifel. Sein Appell "Pack mer's" sorgte dann aber doch noch für Applaus. Als eines der zentralen Probleme in der Region nannte Kandidat Schnieder die Vereinbarkeit von Kind und Beruf, und die wolle er zu seiner "Chefsache" machen. "Schon in einer der nächsten Kreistagssitzungen wird die CDU dazu einen Antrag stellen, denn wir reden nicht nur, wir handeln", sagte der 31-Jährige. Das junge Alter des Kandidaten war für mehrere Redner Gesprächsgrund. Für Herbert Schneiders, der nach 16 Jahren als CDU-Kreisvorsitzender abtrat und seinem politischen "Ziehsohn" Frank Mörsch (35) den Platz frei machte, ein Beweis dafür, dass die Partei "von innen heraus erneuerungsfähig ist". Matthias Meyer aus Oberbettingen, dessen Wort in der Partei noch immer Gewicht hat, warb "als Mitglied der älteren Generation" ausdrücklich für den jungen Kandidaten, "denn er hat sein sicheres und kompetentes Auftreten bereits unter Beweis gestellt". Gerolsteins Bürgermeister Matthias Pauly sagte schlicht: "Talente sind nun einmal jung", und Gitta Weber von der Oberen Kyll verband mit der Wahl die Hoffnung, "dass nun vor allem die Probleme der jungen Generation angepackt werden, denn die sind unsere Zukunft". Nach vorne und zurück - schließlich war es der letzte Parteitag unter seiner Führung - blickte Herbert Schneiders. Mitunter melancholisch erinnerte er an Zeiten, in denen die Kreis-CDU "Bomben-Ergebnisse" erzielte und 1500 Mitglieder hatte (heute knapp 1000). Er zählte Errungenschaften auf, dankte vielen Mitstreitern, rückte dann aber wieder die Zukunft in den Mittelpunkt - und sagte: "Ich trete zwar einen Schritt zurück, werde aber für die Partei, für den Sieg von Gordon Schnieder an vorderster Linie mitkämpfen." NEUWAHLEN Dem neuen Vorstand der CDU des Kreises Daun gehören an: Vorsitzender Frank Mörsch (für Herbert Schneiders), Stellvertreter Anne Püllen und Gordon Schnieder (für Alois Manstein und Frank Mörsch), Schatzmeister Helmut Sicken. Als Beisitzer fungieren Thomas Brost (Berenbach), Manfred Gerard (Mürlenbach), Rainer Helfen (Jünkerath), Sebastian Hoffmann (Lissendorf), Thomas Klassmann (Daun) Thorsten Krämer (Bodenbach), Christina Metzger (Daun), Eberhard Pfeiffer (Daun), Florian Plum (Wiesbaum-Mirbach), Alois Reinarz (Üxheim), Karin Schildgen (Gillenfeld), Gerald Schmitz (Gerolstein), Herbert Schneiders (Daun), Josef Vietoris (Gönnersdorf) und Ute Wagner (Neroth).

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