Gastronomie Hotel-Neustart in Hillesheim gestaltet sich zäh

Hillesheim · Die Wiedereröffnung des Hotels Augustinerkloster erfolgt wohl erst zum 1. April 2023. Denn Sanierung und Neuverpachtung gestalten sich mühsam.

Die Autos der Handwerker zeugen davon: Es wird immer noch im hochwassergeschädigten Hotel Augustinerkloster in Hillesheim gearbeitet.

Die Autos der Handwerker zeugen davon: Es wird immer noch im hochwassergeschädigten Hotel Augustinerkloster in Hillesheim gearbeitet.

Foto: TV/Mario Hübner

Die Planungen für die Wiedereröffnung des massiv hochwassergeschädigten Hotels Augustinerkloster in Hillesheim verzögern sich, nun wird nicht mehr mit dem 1. Januar 2023 kalkuliert, sondern mit dem 1. April. Die Gründe: Erstens verläuft die Sanierung nach Auskunft der Stadt wegen Engpässen bei Material wie Personal schleppender als gedacht, zweitens gestaltet sich die Neuverpachtung zäher als erwartet.

Gerald Schmitz (CDU), erster Beigeordneter der Stadt Hillesheim und zuständig für Bauangelegenheiten, sagt: „Wir haben aktuell nicht alles verfügbar, sowohl was Handwerker als auch Material betrifft, was wir für die weiteren Sanierungsarbeiten benötigen. Daher wird die Wiedereröffnung erst später sein als geplant. Wir kalkulieren nun mit dem 1. April, was aber immer noch rechtzeitig vor der nächsten Hauptsaison wäre.“

Es ist noch immer viel zu tun, sowohl im Erdgeschoss als auch im Keller, wo der gesamte Spa-Bereich samt Schwimmbad untergebracht ist – der sich aber derzeit noch im Rohbaustadium befindet. Dennoch hat Schmitz auch Positives zu vermelden: „Wir haben nun eine Innenarchitektin gewinnen können – was aktuell gar nicht so einfach ist –, die uns nun den gesamten Spa-Bereich plant.“ Zudem bringe die zwangsweise spätere Eröffnung einen positiven Nebeneffekt mit sich: „Wenn wir erst im Frühjahr öffnen, haben wir deutlich geringere Heizkosten über den Winter“, sagt Beigeordneter Schmitz. Das Hotel wird zu 100 Prozent mit Gas beheizt.

Die gesamte Sanierung des insgesamt 57 Zimmer umfassenden Hotels soll rund zwei Millionen Euro kosten, die von den Versicherungen übernommen werden. Rund 1,5 Millionen Euro wurden bereits ausgegeben – für eine neue Heizungsanlage und Elektrik, für neue Wasser- und Abwasserleitungen, einen neuen Fahrstuhl, neue Böden, Wände, Decken und, und, und. Dadurch wird das Hotel optisch und vor allem technisch auf Vordermann gebracht. Dennoch zählt dies (juristisch) nicht als Modernisierung, da „der Versicherungsschutz nur umfasst, das Haus auf den Zustand wie vor dem Hochwasser zu bringen“, erklärt Schmitz – und fügt hinzu: „Aber natürlich hat das Hotel nach der Sanierung einen höheren Wert als zuvor, da viele Installationen ja jetzt neu sind.“ Und genau dieser Punkt spiele auch eine Rolle bei der Verzögerung in Sachen Neuverpachtung/Verkauf des Hauses. Hatte die Stadt bereits im Sommer verlauten lassen, dass die Verträge unterschriftsreif beim Notar lägen und man nur noch die künftige Betreiberin aus dem Urlaub zurückerwarte, ist drei Monate später immer noch nichts unter Dach und Fach. Denn:  „Wir dürfen das Haus nicht deutlich unter Wert verkaufen, sonst verstoßen wir gegen EU-Recht, da dies dann als nicht zulässige Subvention angesehen und der Verkauf für nichtig erklärt werden könnte. Und das will natürlich keiner“, sagt Schmitz. Lediglich ein „geringer Handlungsspielraum“ werde der Stadt eingeräumt.

In Zahlen: „Wir dürfen 200.000 Euro unter dem Wert des Hauses verkaufen, diese Art von Wirtschaftsförderung wird auch von der Kommunalaufsicht gebilligt.“ Da das jüngste Gutachten aber bereits fünf Jahre alt sei (und einen Wert von 1,7 Millionen Euro für das Hotel festlegte) wurde nun erst einmal ein neues Gutachten in Auftrag gegeben. „Wir rechnen damit Mitte November, dann können wir einen Schritt weiter gehen.“

Die Stadt hält aber weiterhin an zweierlei fest: erstens an der einen neuen potenziellen Partnerin, wie es weiterhin auf der Homepage der Stadt zu lesen ist: „Mit großer Freude bereiten wir den Verkauf des Hauses an eine engagierte und versierte Vollblut-Hotelfachfrau vor, die seit einigen Jahren ihren Wohnsitz in der Verbandsgemeinde, direkt vor den Toren unserer Stadt hat.“ Vorgestellt werden soll sie aber erst nach Unterzeichnung der Verträge. Und zweitens ist auch die Taktik die gleiche: „Wir streben nach wie vor eine Pacht-Kauf-Lösung an, wobei das Pachtverhältnis maximal zwei Jahre dauern wird. Danach greift die Kaufverpflichtung zu dem vorher festgelegten Preis“, sagt Schmitz. Der werde sich nach Vorlage des Gutachtens herauskristallisieren.

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