Aus der Theorie zurück in die Praxis

WITTLICH-WENGEROHR. Wechsel an der Spitze der Polizeidirektion Wittlich nach vier Jahren: Gerd Bertram zieht weiter nach Mayen, Rudolf Berg kommt von der Fachhochschule in die Praxis zurück.

Für Rudolf Berg ist der Polizisten-Job eine Berufung: Bereits im zarten Alter von sechs Jahren habe für ihn festgestanden, dass er diesen Beruf einmal ergreifen würde. Das hat sich herumgesprochen bis zum Polizeipräsidenten Manfred Bitter, der persönlich zum Wechsel in der Leitung der Polizeidirektion nach Wittlich kam. Geboren in Trier-Tarforst, lebt der 49-jährige Berg seit Jahrzehnten in Cochem. Schon seit dem 1. Dezember arbeitet er an seiner neuen Wirkungsstätte in Wengerohr. Er ist einer, der den Beruf von der Pike auf kennt: Mit 17 begann er seine polizeiliche Laufbahn und arbeitete bis 1980 in Wechselschicht in Cochem. Dann wechselte er in den Kriminaldienst, zunächst ins Präsidium Koblenz, danach in die damalige Kriminalpolizeiinspektion Cochem. 1985 war er für wenige Monate in Schweich, doch es zog ihn rasch zurück nach Cochem, wo er bis zur Neuorganisation der rheinland-pfälzischen Polizei blieb. 1993 ging es weiter zur Kriminalinspektion Koblenz. In Münster absolvierte er die Ausbildung für den höheren Dienst.Neuer Chef als direkter Ansprechpartner

Mit der Leitung der Kriminalgruppe 1 der Kriminaldirektion beim Präsidium Trier wurde er 1995 beauftragt. Fünf Jahre lang unterrichtete er Kriminalistik und Kriminologie in der Fachhochschule auf dem Hahn, bevor er in die Leitung der Lehrabteilung wechselte, verbunden mit dem Projektauftrag "Reform der polizeilichen Ausbildung". Nun also kehrt er in die Praxis zurück, wo er mit 460 Frauen und Männern klarkommen muss. Bitter: "Insoweit wird Personalführung Sie noch stärker fordern als bisher." Er wies auf den großen Handlungsspielraum in Bergs Position hin und empfahl ausdrücklich auch dem Personalrat den neuen Chef als direkten Ansprechpartner: Alles, was Berg vor Ort erledigen könne, belaste andere nicht mehr und sei daher wünschenswert. Hoffen auf eine Atmosphäre der Offenheit

Glückwünsche kamen auch von anderen: Der Personalratsvorsitzende Horst Zwank sagte, er hoffe auf eine Atmosphäre der Offenheit und des gegenseitigen Vertrauens, Bürgermeister Ralf Bußmer wünschte dem "Neuen" Mut, Gelassenheit und viel Freude, und Vorgänger Bertram schließlich wünschte ihm, dass er sich genau so wohl in Wittlich fühlen möge wie er sich selbst während der vergangenen vier Jahre. Berg: "Mein Ziel kann nur sein, dass die Arbeit auf diesem hohen Niveau fortgeführt wird." Er bezeichnete sich dabei als durchaus optimistisch. Auch den scheidenden Gerd Bertram begleiten viele gute Wünsche. Er übernimmt die Leitung der Polizeidirektion Mayen. Der unerschütterliche Optimismus, der ihm von allen Seiten bescheinigt wird, wird ihm dort wieder zu Gute kommen. Während seiner Wittlicher Amtszeit stieg die Aufklärungsquote in der mit 3600 Quadratkilometern größten Polizeidirektion des Landes auf beachtliche 65,3 Prozent. Dies ist die Zahl von 2004: Dabei ist die weiterhin positive Entwicklung des laufenden Jahres noch nicht eingerechnet.

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