Aus Faulgas wird Strom

In der Kläranlage Hillesheim soll mit Faulgas die Stromversorgung sichergestellt werden. Das dafür notwendige, 200 000 Euro teure Blockheizkraftwerk soll dieses Jahr eingebaut werden, künftig 20 000 Euro pro Jahr sparen und für Umweltschutz sorgen.

 Wie kommt der Strom in die Steckdose – und welche umweltfreundliche Energie wird ins Stromnetz eingespeist? Auch diese Fragen klären KLASSE!-Führungen bei den Stadtwerken Trier. Foto: dpa

Wie kommt der Strom in die Steckdose – und welche umweltfreundliche Energie wird ins Stromnetz eingespeist? Auch diese Fragen klären KLASSE!-Führungen bei den Stadtwerken Trier. Foto: dpa

Hillesheim. "Diese Investition ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll." Mit diesen Worten kommentiert Hillesheims Werkleiter Klaus Eilert, die geplante Installation eines Blockheizkraftwerks für die Kläranlage in Hillesheim.

Mit der Anlage, die samt Anschlusskosten schätzungsweise mit rund 200 000 Euro zu Buche schlägt, soll das in der Kläranlage zuhauf anfallende Faulgas aus der Klärschlammverarbeitung sinnvoll genutzt werden: für die Beheizung der Kläranlage und deren Stromversorgung.

Bislang wird das Gas nur dazu genutzt, das Gebäude zu heizen. "Dafür benötigen wir aber nur etwa ein Drittel des anfallenden Faulgases, die restlichen zwei Drittel werden abgefackelt", berichtet Eilert.

Strom aus Heizkraftwerk reicht für Betrieb



Gleichzeitig fallen für den Betrieb der Kläranlage mit seinen vielen Pumpen, den Belebungsbecken und dem Faulturm nach Auskunft des Werkleiters aber jährlich rund 40 000 Euro Stromkosten an.

Eilert sagt: "Der durch das Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird nahezu ausreichen, um die gesamte Kläranlage zu betreiben und auch weiterhin zu beheizen."

Die jährliche Ersparnis nach Abzug der Kosten für die Finanzierung und den Betrieb des Blockheizkraftwerks beträgt laut Werkleiter Klaus Eilert 20 000 Euro.

Lukrativ sei das Vorhaben auch dadurch, dass das Land neuerdings für derartige Investitionen ein zinsloses Förderdarlehen über 80 Prozent bereitstellt.

Bislang fiel die Förderung nach Worten des Werkleiters geringer aus. "Zudem sind die Preise für die Aggregate mittlerweile auf ein akzeptables Maß gesunken, sonst hätten wir das Vorhaben schon viel früher realisiert", sagt Werkleiter Eilert.

Für die restlichen 20 Prozent müssen die Verbandsgemeinde-Werke einen Kredit aufnehmen. Dennoch, davon ist Eilert überzeugt, lohnt sich das Vorhaben. Er sagt: "Wir gehen von weiter steigenden Energiepreisen aus, daher ist es von Vorteil, wenn wir weitgehend autark sind."

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