Aus für den Uesser Kirchenchor

Uess · "Vernünftigerweise, aber mit Bedauern" haben die letzten 13 Aktiven des Kirchenchores der Pfarrei St. Luzia in Uess bei Kelberg die Existenz des vor 164 Jahren gegründeten Chores für beendet erklärt. Eberhard Heusler, Maria Rieder und Reinhard Saxler erläuterten dem Trierischen Volksfreund die Gründe.

 Drei der letzten 13 Aktiven geben im Uesser Pfarrheim das Ende des 164 Jahre alten Kirchenchores der Pfarrei St. Luzia bekannt: (von links) Reinhard Saxler, Maria Rieder, Eberhard Heusler. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Drei der letzten 13 Aktiven geben im Uesser Pfarrheim das Ende des 164 Jahre alten Kirchenchores der Pfarrei St. Luzia bekannt: (von links) Reinhard Saxler, Maria Rieder, Eberhard Heusler. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Uess. Nein, leicht gefallen sei ihnen die Entscheidung nicht, betonen der Vorsitzende Eberhard Heusler (Hörschhausen), die Kassenwartin Maria Rieder (Uess) und der Sänger Reinhard Saxler (Sassen). Voraussichtlich ein letztes Mal treffen sie sich noch im "Sälchen" des ehemaligen Uesser Pfarrhauses.
Klavier, Stuhlreihen, Notenschrank, Urkunden, Fotografien - alles ist noch an Ort und Stelle. Als würden die Mitglieder (siehe Extra), der Chorleiter Hermann-Josef Krämer (Boxberg) und die etwa 20 Mitglieder des Kirchenchores Kelberg gleich zur Tür hereinkommen und mit der Probe beginnen. "Wir bedauern es sehr, dass die lange Geschichte des Kirchenchores nun zu Ende ist", sagen sie und erzählen von viel Freude und Freundschaft. "Aber die demografische Keule hat zugeschlagen", räumt Eberhard Heusler (79) ein, der wie Reinhard Saxler (76) dem Kirchenchor 61 Jahre angehörte. Bei weit über 70 Jahren liege der Altersdurchschnitt.
An ihre Chorleiter erinnern sich Eberhard Heusler und Reinhard Saxler noch gut. Sie zählen Josef Rieder, Albert Rieder, Heinz Mannebach und Monika Meyer auf. "Anfang der 1990er Jahre hatten wir ein Jahr lang keinen Chorleiter und haben uns mit wöchentlichem offenen Singen über Wasser gehalten, um bloß nicht aufhören zu müssen", berichten sie. Dann hätten sie mit Adolf Häs (Darscheid) als Chorleiter ein gutes Jahrzehnt gehabt, gestalteten Gottesdienste mit und beteiligten sich mit weltlichem Repertoire an ungezählten Liederabenden. Doch seit der 150-Jahr-Feier (2001) hatten sie wieder zu kämpfen - kaum noch Bass- und Tenorstimmen und überhaupt rückläufige Mitgliedszahlen. Im Jahr 2002 schlossen sich die Uesser Aktiven dem Kirchenchor St. Cäcilia Kelberg an und probten seither im wöchentlichen Wechsel in Uess und Kelberg. "Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und das soll auch so bleiben", erklären Eberhard Heusler, Maria Rieder und Reinhard Saxler. bb
Extra

Dies waren die letzten Aktiven des Kirchenchores Uess, der nun aufgelöst wurde. Davon stammen aus Hörschhausen: Eberhard Heusler und Alfred Ueberhofen; aus Sassen: Reinhard Saxler; aus Mosbruch: Johanna Andre, Josef Johannes, Michael Lanser, Elke Mohrs, Luise Morsch, Katharina Schaaf und Karin Schuwerak; aus Uess: Maria Rieder; aus Berenbach: Änni Kettel und Marianne Würtz. bb

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