Verkehr Bauarbeiten in Müllenborn gehen voran

Gerolstein-Müllenborn · Der 3,5 Millionen Euro teure Ausbau der L 24 in Müllenborn auf rund zwei Kilometern Länge ist sehr aufwändig, macht aber Fortschritte. Die Arbeiten dauern schon ein Jahr, an eine Fertigstellung ist erst im Sommer 2022 zu denken.

 Gleich mehrere Brückenbauwerke werden erneuert oder saniert, zudem fallen weitere Betonarbeiten wie Stützmauern an.

Gleich mehrere Brückenbauwerke werden erneuert oder saniert, zudem fallen weitere Betonarbeiten wie Stützmauern an.

Foto: TV/Mario Hübner

Erst muckt der mobile Kranwagen der Firma UVB aus Bitburg noch ein wenig, dann, nach mehrfachem Hin- und Herfahren sowie Aus-, Ein- und wieder Ausfahren der Stützen, funktioniert er aber: Er hievt den schweren Betonkübel über die Hecke in Richtung der Stelle, wo der Bachlauf unter Gehweg und Straße verschwindet und wo das Team um Polier Manfred Hoß von der Bitburger Baufirma UVB in filigraner Arbeit eine zentimetergenaue Holzschalung gebaut und mit einem Armierungskorb versehen hat.

Einer der Arbeiter öffnet die Klappe und schon platscht der dickflüssige Beton in die Form. Sein Kollege verdichtet die Masse, ein anderer streicht sie glatt. Das Ganze wird noch ein paar Mal wiederholt, dann ist die Schalung gefüllt, der Inhalt muss nun nur noch aushärten.

„Wir haben hier auf der Baustelle acht Lose, darunter drei Brücken, die neu zu bauen oder zu sanieren sind, eine Stützmauer und mehrere kleinere Betonbauwerke. Das ist alles sehr zeitintensiv, aber wir kommen gut voran“, berichtet Polier Hoß. Die vielen Betonbauwerke, die viel Handarbeit erfordern, das Arbeiten am und im Wasser – all das meistert die Truppe gut, „es sind sogar sehr schöne Arbeiten dabei“, sagt der Polier. Was für ihn am aufwändigsten ist, ist die Länge der Baustelle, die sich über rund zwei Kilometer erstreckt. „Bewegung habe ich hier wahrlich genug, manchmal muss ich so sieben, acht Mal von einem Ende zum anderen“, berichtet Hoß.

Seine Firma ist von der Firma Köppen-Bau aus Bitburg, die den Zuschlag für den Auftrag, die L 24 in Gerolstein-Müllenborn erhalten hat, beauftragt worden, die Betonarbeiten zu übernehmen. Die beiden aufwändigsten Bauwerke, die Brücke über den Oosbach und die über den Hüttengraben kurz vor der 90-Grad-Kurve der L 24, sind bereits fertiggestellt. Bei der Brücke über den Bach fehlen noch die Abdeckungen. Hoß berichtet: „Für die Brücke wurden fünf neue Bohrpfähle betoniert, die zehn bis zwölf Meter tief in die Erde gehen. Die alten Fund­amente wurden in das Bauwerk eingebunden, der obere Teil wurde komplett neu betoniert.“ Schon viel länger fertig ist die große Stützmauer am Ende des Stausees im Bereich des Anwesens Peter Müller.

Überhaupt hätten seine Mannschaft und er in der Dorfmitte nur noch rund zwei Wochen zu tun. Dann wolle sich die Kolonne an die Brücke kurz vorm Gemeindehaus machen, „die nur saniert und verbreitert wird“, sagt der Polier. Das kann aber erst geschehen, wenn auch die Firma Köppen mit ihren Straßenbauarbeiten im Abschnitt aus Richtung Gerolstein fertig ist. Denn erst dann wird die Zufahrt bis zur Dorfmitte verlängert und somit die meisten Geschäfte und Firmen im Ort aus dieser Richtung wieder erreicht werden können. Bislang mussten Auto- und LKW-Fahrer aus der Brunnenstadt dafür einen längeren Umweg über Büdesheim und Oos in Kauf nehmen. Das gilt besonders für die Firma Geilenkothen, die laut Projektleiter Robert Simon vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) „öfters mal mit 40-Tonnern angefahren wird“.

Als schwierigstes Unterfangen stuft Simon die Arbeiten an den Brückenbauwerken ein. Doch diese hätten bislang gut geklappt. Einzig der Dauerregen vor einigen Wochen habe zu Verzögerungen geführt: „Ansonsten wäre bereits die Asphaltschicht auf den Bauabschnitten eins und zwei drauf.“ Das soll nun in „zwei bis drei Wochen“ passieren – vom Ortseingang aus Richtung Gerolstein bis hinter die zwei 90-Grad-Kurven an der Einmündung des Antoniusweges.

 Der Ausbau der L 24 in Gerolstein-Müllenborn auf rund 1,5 Kilometern Länge ist viel mehr als reiner Straßenbau.

Der Ausbau der L 24 in Gerolstein-Müllenborn auf rund 1,5 Kilometern Länge ist viel mehr als reiner Straßenbau.

Foto: TV/Mario Hübner

Insgesamt aber ist er zufrieden mit dem Baufortschritt: „Es läuft gut.“ Auch die Anwohner seien noch geduldig, „schließlich haben die Müllenborner lange auf diesen Ausbau gewartet. Etliche nutzen die Gelegenheit und erneuern ihre Höfe und Einfahrten.“ Und Geduld ist auch noch gefragt, denn bis zur Fertigstellung des Gesamtprojekts wird es laut Simon „Mitte 2022“.

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