Ausflugstouren enden tragisch

Daun/Schalkenmehren/Boxberg · Das Wetter: schön. Das Wochenende: verlängert durch einen Brückentag. Die Straßen: frei. Eine Kombination, die am Christi-Himmelfahrts-Wochenende zahlreichen Motorradfahrern zum Verhängnis wurde. Insgesamt sieben Unfälle ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizei Daun, die vom bislang "folgenschwersten Wochenende" in diesem Jahr spricht.

Wenig Verkehr und langgezogene Kurven: Die Eifel ist ein beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer. Dass das Risiko dabei immer mitfährt, beweist eine tragische Serie von Unfällen in den vergangenen Tagen im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Daun. "An dem verlängerten Wochenende waren viele Motorradfahrer unterwegs", sagt Helmut Römer von der PI Daun. Und er ergänzt: "Was die Unfälle betrifft, war dieses Wochenende das bisher folgenschwerste."

Insgesamt sieben Unfälle, in die Motorradfahrer verwickelt waren, verzeichnete die Polizei bis zum Sonntagabend. Dabei wurde ein Mann lebensgefährlich, fünf Personen wurden schwer verletzt. "Die Unfallursache war fast immer zu hohe beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit", sagt Römer.

Der schwerste Unfall ereignete sich am Samstag gegen 13 Uhr auf der L 64 bei Schalkenmehren. Ein 56-jähriger Motorradfahrer aus der VG Daun war in Richtung Daun unterwegs. Vor der Einmündung nach Schalkenmehren setzte er zum Überholen eines vorausfahrenden Wagens an und fuhr dabei widerrechtlich über die Sperrfläche. Zur gleichen Zeit fuhr der Fahrer eines entgegenkommenden Autos auf die Abbiegespur, um nach links in Richtung Schalkenmehren abzubiegen. Die beiden Fahrzeuge kollidierten. Der Motorradfahrer wurde lebensgefährlich verletzt und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Die Insassen im Auto blieben unverletzt.

Als ein Unfallschwerpunkt stellte sich an diesem Wochenende insbesondere die B 410 zwischen der Anschlussstelle Kelberg Richtung Kelberg heraus, wie Harald Römer von der Polizei Daun erklärt: "Die Fahrbahndecke ist neu und gut und die Strecke ist kurvenreich - da wird schnell gefahren." Insgesamt fünf Unfälle wurden hier seit Donnerstag registriert.

Am Samstag kam gegen 12 Uhr ein 54-jähriger Niederländer bei Boxberg nach einer Linkskurve aufgrund unangepasster Geschwindigkeit kombiniert mit einem Fahrfehler von der Fahrbahn ab und stürzte eine Böschung hinunter. Er erlitt mehrere Knochenbrüche und wurde schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Etwa zwei Stunden später fuhr ein 47-jähriger Niederländer Richtung Boxberg, musste nach einer Rechtskurve aufgrund überhöhter Geschwindigkeit verkehrsbedingt stark abbremsen und verlor hierbei die Kontrolle über sein Motorrad. Er stürzte, zog sich dabei Knochenbrüche zu und wurde schwerverletzt in einem Krankenhaus aufgenommen.

Bereits am Freitag waren auf der gleichen Strecke zwei Niederländer mit ihrem Krad gestürzt: Ein 57-Jähriger kam aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit beim Durchfahren einer Kurve nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr in den Straßengraben und stürzte über sein Fahrzeug. Er wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gefahren. Glück hatte ein 54-jähriger Landsmann, der ebenfalls mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn abkam und in den Straßengraben fuhr: Er blieb unverletzt.

An seiner Schulter verletzte sich ein Niederländer auf der B 410 am Donnerstagabend: Er war zu schnell unterwegs gewesen, kam in einer Linkskurve von der Straße ab und landete im Graben (der TV berichtete).
Zudem verletzten sich am Freitag ein 48-jähriger Mann und seine 46-jährige Beifahrerin aus Nordrhein-Westfalen schwer, als sie mit einer Gruppe von Kradfahrern auf der B 410 zwischen Hohenfels-Essingen und Dockweiler unterwegs waren: Sie prallten mit einem entgegenkommenden Wagen zusammen. Der Motorradfahrer war vor dem Bahnübergang auf die Gegenfahrbahn geraten. Er und seine Begleiterin wurden in ein Krankenhaus gebracht.
volksfreund.de/blaulicht

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