Ausgezeichnetes Wasser aus Hillesheim

Erst haben sie sich geschult und zertifizieren lassen, nun werden sie als eines von wenigen Versorgungsunternehmen in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet: Den Verbandsgemeindewerken Hillesheim wird am Dienstag diese Ehre zuteil.

 Aus der Tiefe sprudelt das Trinkwasser in die Hochbehälter. Wassermeister Walter Hermes überwacht die Anlagen. TV-Foto: Josef Schmitz

Aus der Tiefe sprudelt das Trinkwasser in die Hochbehälter. Wassermeister Walter Hermes überwacht die Anlagen. TV-Foto: Josef Schmitz

Hillesheim. Knapp 600 000 Kubikmeter Trinkwasser erreichten jährlich rund 9500 Einwohner im Hillesheimer Land. Mit Schließung der Hochwald-Milchwerke in Hillesheim vor vier Jahren brach der Wasserverbrauch und somit auch der Wasserverkauf um 300 000 Kubikmeter ein. Dennoch wurde der Wasserpreis von derzeit 1,20 Euro pro Kubikmeter seit 1995 nur einmal (2006) erhöht.

Auch Trinkwasser für Kelberger wird gewonnen



Neben der Trinkwasserversorgung nehmen die Gemeindewerke seit 2004 auch die Betriebsführung des "Zweckverbands Wasserversorgung Eifel" wahr. Die Hillesheimer gewinnen auch Trinkwasser für Großteile der Kreise Cochem-Zell, Bad Neuenahr-Ahrweiler und für die Verbandsgemeinde Kelberg. Dazu werden aus der Hillesheimer Kalkmulde rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert.

Moderne Technik sowie 200 Kilometer Wasserleitung im Ringverbund gewährleisten, dass der Wassermeister Walter Hermes mit vier technischen Mitarbeitern die Wasserlieferung Tag und Nacht garantieren kann. Die Qualität überzeugt auch den Lebensmittelherstellerbetrieb "Tofu-Town" im Wiesbaumer Gewerbepark, der vegetarische Produkte herstellt.

Dies alles sind Gründe für das Land Rheinland-Pfalz, die Werke auszuzeichnen. "Mit der erfolgreichen Teilnahme an der Prüfung des Technischen Sicherheitsmanagements durch den Deutschen Verein der Gas- und Wasserwirtschaft (DVGW) haben die VG-Werke Hillesheim bewiesen, dass sie über eine angemessene personelle und technische Ausstattung sowie eine Organisation verfügen, die eine sichere, zuverlässige, umweltbezogene und wirtschaftliche Versorgung gewährleistet", heißt es Begründung für die Übergabe des Zertifikats, die am Dienstag stattfindet.

Auch Weiterbildung spielt bei den Hillesheimer Werken eine große Rolle. "Wir lernen stets dazu", sagt Werkleiter Klaus Eilert. "Neben einer angemessenen Organisation mussten wir Wasserwerker über 400 Fragen der Expertenkommission beantworten. Wir können bürgernah arbeiten, sind bei Problemen schneller zur Stelle und kennen uns einfach besser aus", erwähnte der stellvertretende Werkleiter Winfried Plein. Diese Zertifizierung ist laut Eilert "sicher ein Wettbewerbsvorteil für die zukünftige kommunale Gebietsreform".

Staatssekretärin Jacqueline Kraege vom Mainzer Umweltministerium überreicht die Urkunde am Dienstag, 4. Mai, 12 Uhr, im Rathaus. EXTRA Die Verbandsgemeinde Hillesheim versorgt 9500 Einwohner mit Trinkwasser. Die Förderung erfolgt aus neun Gewinnungsanlagen, davon vier Tiefbrunnen und fünf Quellen. In 16 Hochbehältern mit einem Fassungsvolumen von 5300 Kubikmetern erfolgt die Speicherung. 2009 betrug der Überschuss der VG-Werke 121 000 Euro. Im Bürodienst sind zwei Mitarbeiter und ein Auszubildender als Bürokaufmann beschäftigt. Zudem wird die Abwasserbeseitigung in der Verbandsgemeinde durch sieben Kläranlagen verschiedenster Technik ausgeführt.

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