Aussage gegen Aussage

DAUN/KELBERG. (vog) Um Unterschlagung und Diebstahl dreht sich ein Prozess vor dem Dauner Amtsgericht zwischen dem Verpächter und dem ehemaligen Betreiber einer Autoverwertung in der Verbandsgemeinde Kelberg.

Angeklagt ist ein selbstständiger Schrotthändler aus der Verbandsgemeinde Adenau. Er soll nach seinem Auszug aus der von seiner Mutter gepachteten Autoverwertung in der Verbandsgemeinde Kelberg rechtswidrig Gerätschaften im Wert von 1500 Euro mitgenommen haben. Dabei soll es vornehmlich um spezielle Absauggeräte für Kühl- und Bremsflüssigkeit sowie Treibstoff gehen. Der 48-Jährige erklärte vor Gericht: "Meine Mutter und mein Schwager müssen her. Ich hab mit der Sache nichts zu tun." Der Verpächter sah den Sachverhalt völlig anders und hielt dagegen: "Schwager und Mutter waren doch nur Strohmänner, wie wir später herausgefunden haben. Weil er einen Offenbarungseid geleistet hatte, konnte er selbst nicht als Pächter auftreten. Er hat den Laden da geschmissen." Der Angeklagte konterte: "Mein Schwager und meine Mutter haben 50 000 Mark bezahlt und da waren nicht nur die 200 Altautos und der Abschleppwagen drin, sondern auch die Gerätschaften dabei." Die Ehefrau des Verpächters sagte im Zeugenstand: "Das waren nie und nimmer 50 000 Mark, sondern maximal 24 000 Mark." Der Verpächter schimpfte: "In einer Nacht- und Nebelaktion wurde am 4. Juni 2005 das Gelände geräumt und nicht nur, dass zuviel mitgenommen wurde, es gab auch Sachbeschädigungen am Gebäude, kontaminiertes Erdreich und Müllberge." Dann folgten Vorwürfe von beiden Seiten wie Schwarzgeld-Schieberei, Geschäfte mit der "Polen-Mafia" und Betrug. Immerhin endete ein Zivilprozess zwischen dem Verpächter und der Mutter des Angeklagten um Streitereien wegen des Betriebs in der VG Kelberg schon mit einem Vergleich. Der Vorsitzende Richter Hans Schrot ließ sich auf keine weiteren Debatten ein. Für den nächsten Verhandlungstag am Mittwoch, 26. April, hat er die Mutter und den Schwager des Angeklagten als Zeugen vorgeladen.

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