Weihnachten Die Stille Nacht in Neichen

Neichen · Heinrich und Alwine Rodarius haben eine ganz besondere Außenkrippe geschaffen. Die Heilige Familie kann in der Weihnachtszeit  besucht werden, und es erklingen auch vertraute Töne.

  In seiner Traktorgarage hat Heinrich Rodarius in Neichen eine Außenkrippe geschaffen und freut sich nun zu jeder Tageszeit über Besucher allen Alters TV-Foto: Brigitte Bettscheider

In seiner Traktorgarage hat Heinrich Rodarius in Neichen eine Außenkrippe geschaffen und freut sich nun zu jeder Tageszeit über Besucher allen Alters TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: TV/Brigitte Bettscheider

Die Adresse von Jesus, Maria und Josef in Neichen ist „Zur alten Eiche 2“. Dort, wo Heinrich Rodarius (67) üblicherweise seinen selbst restaurierten 1958er Deutz unterstellt, haben er und seine Frau Alwine der Heiligen Familie Herberge gegeben. Dazu haben sie zwei lebensgroße Schaufensterpuppen der Zeit von Jesu Geburt gemäß eingekleidet und links und rechts von der Krippe, in der das Kind auf Stroh gebettet ist, platziert.

Im Hintergrund wachen Friedens- und Verkündigungsengel aus Holz über der Szenerie. Entlang der Außenwände sind Baumstammstücke, Tannenzweige und übergroße Holzkerzen mit dem Gespür für die Einfachheit des Ereignisses arrangiert. Lichterketten spenden dezentes Licht.

   Wer sich der Krippe nähert, löst per Bewegungsmelder im Wechsel einen Engelschor und Tiergeräusche aus. Dann erklingen wie aus weiter Ferne „Stille Nacht“, „Zu Bethlehem geboren“ und „Leise rieselt der Schnee“. Oder es entsteht die Illusion, dass Ochse, Esel und Schaf mit ihrem „Muh“, I-aah“ und „Mäh“ zugegen sind.

     Schon seit dem ersten Advent ist die Krippe zu sehen. Das Kind liegt allerdings nur ausnahmsweise fürs Zeitungsfoto in der Krippe. Denn erst ab dem 24. Dezember ist die Heilige Familie ja komplett.

Die Nachricht von der Krippe habe sich rasch im Dorf herumgesprochen, berichten Heinrich und Alwine Rodarius. „Ein Hingucker“ und „eine Bereicherung“ sei sie genannt worden. Wegen der Nähe zur Bushaltstelle habe sie sich bereits zu einem beliebten Anziehungspunkt für Kindergarten- und Schulkinder entwickelt. Bewegt erinnert sich Heinrich Rodarius an die beiden Seniorinnen, die an einem Abend mit gefalteten Händen an der Krippe standen und die Weihnachtslieder mitsangen. 

   „Weihnachtskrippen begleiten mich schon mein ganzes Leben lang“, erklärt Heinrich Rodarius zu seiner Motivation, in diesem Jahr eine Krippe zu bauen, die für jeden zugänglich ist. Als Kind habe er seinem Vater beim Bau der Krippe helfen dürfen – „mit viel Landschaft, vielen Figuren und  einer Feuerstelle“.

Diese Tradition habe er auch in seiner eigenen Familie, zu der zwei Töchter und inzwischen vier Enkelkinder gehören, fortgesetzt. „Außerdem gibt es bei uns keine Weihnachtszeit ohne Krippenbesichtigungstour“, erzählt  der Diplom-Ingenieur der Kerntechnik, der beruflich zuletzt beim Verteidigungsministerium in Bonn für den Strahlenschutz in der Bundeswehr zuständig war.

Was seiner Leidenschaft für den Krippenbau zugute kommt, ist, dass er seit vier Jahren im Ruhestand ist und gleich mehrere handwerkliche Kategorien beherrscht. Zudem ist er bestens ausgestattet mit Schreinereimaschinen, Schlosserwerkzeug und Keramikbrennofen.

   „Wir freuen uns, wenn unsere Krippe viel Besuch bekommt“, sagen Heinrich und Alwine Rodarius. Der eingangs erwähnte Oldtimer-Traktor hat übrigens bis Mitte Januar Quartier in der Nachbarscheune. So lange nehmen im Unterstand in der Dorfstraße „Zur alten Eiche 2“ Maria, Josef und das Kind seinen Platz ein.          

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