Auszeichnung für Bahnkämpfer

Stolze 125 Jahre alt wurde die Eisenbahnstrecke Gerolstein-Prüm. Zu diesem Ereignis erhielt Andreas Kurth, der sich mit seinen Eisenbahnfreunden für den Erhalt der Bahnverbindung einsetzt, in Gerolstein den Ehrenpreis "Stop dem Bock".

 Die Eisenbahnfreunde von der Ahr und aus Gerolstein mit Vorsitzendem Wolfgang Groß (Erster von rechts) und Preisträger Andreas Kurth (Siebter von rechts). Foto: privat

Die Eisenbahnfreunde von der Ahr und aus Gerolstein mit Vorsitzendem Wolfgang Groß (Erster von rechts) und Preisträger Andreas Kurth (Siebter von rechts). Foto: privat

Gerolstein. (red) Den Preis "Stop dem Bock" verleihen die "Freunde der Ahrtalbahn" einmal im Jahr an Personen, die sich um den Erhalt von Schienenstrecken verdient gemacht haben. Gemeint ist damit ein Prellbock, der im Eisenbahnwesen bekanntlich ein Gleisende anzeigt und somit auch Ende eines Zugverkehrs bedeutet. Aktueller Preisträger ist Andreas Kurth, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Eifel-Nebenbahnen e.V.. Wolfgang Groß, der Sprecher der Eisenbahnfreunde aus dem benachbarten Ahrkreis, sagte, dass Andreas Kurth zu den Menschen gehöre, die sich um den Erhalt von historischen Bahnlinien verdient gemacht haben. Sein Wirkungsfeld liegt in der Westeifel, wo sich früher viele reizvolle Eisenbahnstrecken befanden. Kurth habe sich erfolgreich für die Wiederaufnahme von Zugverkehren auf stilllegungsgefährdeten Strecken in der Eifel eingesetzt, mit großem Engagement Netzwerke geknüpft und Zugverkehre organisiert.

Strecke selbst freigeschnitten



Die Vorläufer der heutigen "Arge" war eine Initiative, die sich 2005 in Gondelsheim an der stillgelegten Westeifelbahn Gerolstein-Prüm gründete. Nachdem im Herbst 2004 die grenzüberschreitende Strecke Jünkerath-Losheimergraben abgebaut worden war, drohte der Gerolstein-Prümer Strecke das gleiche Schicksal. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Strecke nahmen die Aktiven selbst in die Hand, indem sie die Strecke freischnitten und das Profil für Zugfahrten herrichteten. Parallel ergriff Andreas Kurth 2006 an der stilllegungsgefährdeten Oleftalbahn (Kall-Hellenthal) die Initiative und organisierte. Diese Aktivitäten führten dazu, dass heute der Betrieb der "Oleftalbahn" für 50 Jahre gesichert ist und wieder regelmäßige Zugfahrten an Wochenenden stattfinden.

Aufgrund dieser Erfolge schlossen sich immer mehr Interessierte den zwei Gruppen an. Im Februar 2007 schlossen sich die zwei Gruppen zusammen, gründeten die Arge "Eifel Nebenbahnen" und wählten Andreas Kurth zum Vorsitzenden. Mittlerweile wurden auf einer weiteren Nebenbahn, der Strecke von Erdorf nach Bitburg, wieder Fahrten organisiert.

Andreas Kurth ist nach dem Bürgermeister der Gemeinde Ahrbrück und dem Geschäftsführer der Rhein-Sieg-Eisenbahn aus Bonn, Rainer Bohnet, der dritte Preisträger der Auszeichnung, die von den Ahrtalbahnfreunden jährlich einmal vergeben wird.

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