Automobil-Schau beim Beda-Markts ist gerettet

Bitburg · Das war knapp. Um ein Haar hätte es dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Beda-Markts keine Automobil-Ausstellung gegeben. Doch nun gehen fünf Händler zusammen mit einem neuen Konzept an den Start.

 Kleine Zeitreise: der Beda-Markt im Premieren-Jahr 1979. Seither hat sich nicht nur das Design der Autos geändert. TV-Foto: Archiv

Kleine Zeitreise: der Beda-Markt im Premieren-Jahr 1979. Seither hat sich nicht nur das Design der Autos geändert. TV-Foto: Archiv

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Bitburg Beda-Markt ohne Auto-Ausstellung? Schwer vorstellbar. Immerhin hat 1979 mit den Autos alles angefangen. Nach fast 40 Jahren stand nun aber diese Traditions-Ausstellung auf der Kippe.
Der Grund: Die Autohändler beraten und verkaufen am Messe-Wochenende nicht nur in ihren Autohäusern auf Merlick, sondern parallel auch mit einem Team von Ansprechpartnern im Autozelt mitten in der Stadt auf dem Beda-Platz, wo einige ausgewählte Fahrzeuge gezeigt werden. Ein Doppelengagement, das schon immer Kraft kostet hat, personell wie finanziell.

Zuletzt waren noch sieben Vertragshändler mit 16 Automarken dabei. Nachdem die Kosten für das Zelt 2016 "deutlich", wie die Händler sagen, gestiegen sind und eine weitere Preissteigerung für dieses Jahr angekündigt war, sind zwei Händler abgesprungen. Die Belastung wurde ihnen zu groß. Eine kritische Situation für den Rest der Händlerschaft: "Wir mussten uns fragen, ob wir jetzt alles fallen lassen oder Verantwortung übernehmen, damit dieser Baustein des Beda-Markts weiter erhalten bleibt", sagt Edgar Bujara, Autohändler und Sprecher der Werbegemeinschaft Autowelt Bitburg, die die Ausstellung im Autozelt bis zuletzt organisiert hat.

Inzwischen sind nur noch fünf Vertragshändler, die zusammen elf verschiedene Automarken bieten, übrig: Edgar Bujara, Michael und Ralph Flegel, Claudia Schu, Dietrich Daewel und John Jegen. Und die sind sich einig: Es muss weitergehen.
"Wir haben das sehr heftig diskutiert", sagt Bujara. Händler-Kollege Jegen ergänzt: "Wir haben als Bitburger Autohändler ganz klar die Notwendigkeit erkannt, uns auch mitten in der Stadt zu präsentieren." Das sei wichtig als Visitenkarte für die Autohäuser, aber auch für die Messe: "Wenn der Beda-Markt untergeht, haben wir alle nichts davon." Eine Sorge, die auch Claudia Schu umtrieb: "Wenn wir jetzt aufgeben und 2018 die Landwirtschaftsschau wegfällt, bleibt nur noch das Handwerker-Zelt übrig."

Tatsächlich plant die Rinder-Union West mit dem Neubau ihrer Auktionshalle in Fließem auch die landwirtschaftliche Fachausstellung dorthin zu verlegen (der TV berichtete). Wie die Organisatoren des Beda-Markts mit diesem Verlust umgehen, ist offen. Immerhin: Die Auto-Ausstellung bleibt - allerdings mit völlig neuem Konzept.
Statt des riesigen Zelts mit Teppichböden und Kronleuchtern wird diesmal an zwei mittlere oder mehrere kleine Zelte für die Wagen gedacht, dazwischen ein Formel-1-Promotion-Truck für das Catering vom Eifelbräu. Neu ist: Das Foodtruck-Festival, das 2016 erstmals in der Saarstraße über die Bühne ging, kommt auf den Beda-Platz. Geplant sind zehn bis elf Trucks mit schnellen Gerichten - von Nudel- über Asia- bis Hamburger-Spezialitäten. Hinzu kommen eine Oldtimer-Ausstellung mit 20 bis 35 Fahrzeugen, ein Formel-1-Fahrsimulator, ein Tuning-Spezialist, der mit seinem Team zeigt, was möglich ist, sowie Stände vom TÜV Rheinland, Reifen Becker und der Kreissparkasse, in der es auch wieder den Automobilsalson gibt.

"Wir wollen das Bekannte soweit möglich erhalten und sehen den Umbruch als Chance", sagt Ralph Flegel, der das neue Konzept gelungen findet. Ziel der fünf Mitstreiter ist es, dass in ein, zwei Jahren sich wieder weitere Händler anschließen. Diese Initiative sei, so sagt es Michael Flegel: "Ein klares Bekenntnis der Bitburger Autohändler zum Beda-Markt und zur Autostadt Bitburg." Und vielleicht sei es auch ohnehin mal an der Zeit gewesen, alles auf neue Füße zu stellen. Edgar Bujara verspricht: "Wir tun alles dafür, dass es ein Erfolg wird."
Was ist Ihre Meinung zum neuen Konzept für die Auto-Schau? Endlich mal was Neues oder der Anfang vom Ende? Mailen Sie uns an: eifel@volksfreund.de (Name und Wohnort nicht vergessen).KommentarMeinung

Kompliment!
Dass eine Krise auch eine Chance sein kann, hat die kleine Gruppe von Autohändlern bewiesen, die nicht einfach alles hinschmeißt, sondern ein neues Konzept entwickelt, um die Auto-Ausstellung zum Beda-Markt zu retten. Respekt! Die Schau bekommt einen neuen Aufbau und neue Elemente wie das Streetfood-Festival, die ein neues Publikum anziehen. Es ist mal was anderes. Und am Ende kommt das Ganze womöglich sogar besser an als die klassische Ausstellung wie sie über Jahre war. Neue Impulse braucht auch der Beda-Markt insgesamt - spätestens, wenn die Landwirtschaftsschau 2018 nach Fließem wechselt. Die Messe muss sich neu erfinden. Es ist allerhöchste Zeit, darüber nachzudenken! d.schommer@volksfreund.de

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