Baggern für die Internet-Autobahn

Neroth wird ab Herbst kein weißer Fleck mehr auf der DSL-Landkarte sein. Die Ortsgemeinde hat es geschafft, dass sich die Telekom mit ihren Leitungen an den Leitungsbau der Wasserwerke andockt. Dafür muss die Gemeinde einen Teil der Verlegungskosten übernehmen. Das Land hat für die versprochene Förderung noch keine Modalitäten festgelegt. Neroths Schmerzgrenze liegt bei 10 000 Euro Eigenanteil.

 Die Arbeiten an der Verbindungsleitung vom Nerother Hochbehälter zum neuen Zwischenbehälter Kisselberg sind im Gange. Zeitgleich mit dem Anschluss der Ortsgemeinde Neroth an die zentrale Wasserversorgung der VG-Werke Gerolstein werden Leitungen für den DSL-Anschluss verlegt. Damit geht ein jahrelanger Kampf um eine schnellere Internetanbindung zu Ende. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Die Arbeiten an der Verbindungsleitung vom Nerother Hochbehälter zum neuen Zwischenbehälter Kisselberg sind im Gange. Zeitgleich mit dem Anschluss der Ortsgemeinde Neroth an die zentrale Wasserversorgung der VG-Werke Gerolstein werden Leitungen für den DSL-Anschluss verlegt. Damit geht ein jahrelanger Kampf um eine schnellere Internetanbindung zu Ende. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Neroth. "Erst aufgrund der TV-Recherche sind wir an die richtigen Ansprechpartner bei der Telekom geraten. Ein Teilerfolg für alle Beteiligten", erklärt Jan Steffes, Mitglied im Nerother Gemeinderat. Am 27. Oktober berichtete der Trierische Volksfreund über das Großprojekt der Gerolsteiner VG-Werke. Für 790 000 Euro soll Neroth an die Wasserversorgung der VG Gerolstein angeschlossen werden. Dafür müssen Leitungen von Gees nach Neroth verlegt werden. Die VG-Werke hatten bei allen Energieversorgern angefragt, ob Interesse an zeitgleicher Leitungsverlegung bestehe. Als der TV bei der Telekom nachhörte, lagen die Unterlagen nicht der richtigen Abteilung vor. Dabei kämpft das Mausefallen-Dorf schon seit Jahren um einen schnelleren und zeitgemäßen Internetzugang. Ortsbürgermeister Egon Schommers: "Da wurden von der Telekom bis zu 400 000 Euro Beteiligung gefordert." Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Seit Anfang Februar laufen konkrete Verhandlungen. Anfang März signalisierte die Telekom die Bereitschaft zum DSL-Anschluss. "Die Kooperationsvereinbarung ist im Trockenen. Ich gehe davon aus, dass sie in den nächsten Tagen unterzeichnet wird", sagt Schommers. Dafür hat sich die Ortsgemeinde verpflichtet, den Anteil an den Tiefbauarbeiten zu übernehmen. Das sind 3,6 Kilometer von Gees bis zum Ortseingang Neroth sowie 600 Meter innerorts bis zur Einmündung der Ackerstraße. Die Nerother drückt dabei die Zeit, denn die VG-Werke haben mit den Arbeiten begonnen. Werkleiter Wolfgang Bohr: "Nach unserer Preisvorstellung würde auf Neroth ein Anteil von 25 000 bis 30 000 Euro zukommen." "Unsere Schmerzgrenze liegt bei 10 000 Euro", sagt dagegen Schommers. Da kommt ihm das neue Zehn-Millionen-Euro-Programm der Landesregierung zur Förderung des DSL-Anschlusses im ländlichen Raum gerade recht (TV berichtete am 27. Februar). Allerdings sind die Fördermodalitäten noch nicht festgelegt. Schommers hat in Mainz sicherheitshalber schon mal Ansprüche angemeldet. Bis zu einem Antrags-Entscheid könne nicht gewartet werde. Die Arbeiten laufen schon. Enthusiasmus möchte er in der Bevölkerung nicht vorschnell aufkommen lassen. Er sagt: "Erst im Sommer wird die L 27 durchs Dorf ausgebaut. Bei diesen Tiefbauarbeiten sollen innerorts DSL-Leitungen zum Knotenpunkt verlegt werden. Vor Herbst wird die Internet-Autobahn bei uns nicht fertig sein."

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