Bahn lässt Eifelstrecke erneuern - Gerolstein nutzt Sperrung zum Brückenabriss

Gerolstein · Seit Dienstagmorgen wird die marode Bahnbrücke zwischen Sarresdorfer Straße und der Gerolsteiner Altstadt abgerissen. Am Donnerstag soll das Gleisbett wieder frei sein.

 Der Blick von unten bestätigt, wie marode die Bahnbrücke zwischen der Altstadt und der Sarresdorfer Straße wirklich ist. Sämtliche Stahlträger sind stark verrostet. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Der Blick von unten bestätigt, wie marode die Bahnbrücke zwischen der Altstadt und der Sarresdorfer Straße wirklich ist. Sämtliche Stahlträger sind stark verrostet. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Gerolstein. Der 30 Tonnen schwere Bagger hat die Fahrbahnoberfläche von der rund 25 Meter langen Brücke gekratzt. Jetzt muss unterhalb des in die Jahre gekommenen Bauwerks der weitere Abriss vorbereitet werden. Denn hier wird nicht mit Samthandschuhen gearbeitet. Der Polier Mario Mordt tauscht die Baggerschaufel später gegen einen rund vier Meter langen Meißel, mit dem er die Brücke der Länge nach abtragen wird.
Damit die herabfallenden schweren Betonteile das Gleisbett nicht beschädigen, wird es unterhalb der Konstruktion mit Bahnschwellen und Stahlplatten abgedeckt.Lücke wird lange bleiben

 Brückenabriss trotz Zugverkehr: Wolfgang Rausch und Mario Mordt an der maroden Bahnbrücke in Gerolstein, die die Altstadt mit der Sarresdorfer Straße verbindet. Eine neue Brücke wird es frühestens in einem halben Jahr geben. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Brückenabriss trotz Zugverkehr: Wolfgang Rausch und Mario Mordt an der maroden Bahnbrücke in Gerolstein, die die Altstadt mit der Sarresdorfer Straße verbindet. Eine neue Brücke wird es frühestens in einem halben Jahr geben. TV-Foto: Vladi Nowakowski


Das Problem: Etwa jede Stunde muss hier ein Arbeitswagen mit Materialien für Gleisbauarbeiten auf einem weiteren Teil der Strecke durch. "Ich werde früh genug angerufen, wenn wir die Gleise freiräumen müssen", erklärt Mario Mordt. "Dann werden der Bauschutt und natürlich die Stahlplatten von meinem Mitarbeiter unten bei den Gleisen mittels eines kleineren Baggers beiseitegeschoben."
Das sei zwar sehr aufwendig, aber nicht zu ändern, sagt der Polier der Cuxhavener Firma Bodo Freimuth, die mit den Abrissarbeiten beauftragt wurde. "Wir arbeiten quasi nach Fahrplan." Wolfgang Rausch, der die Arbeiten für die Bahn beaufsichtigt, erlebt heute bereits den zweiten Brückenabriss in der Eifel innerhalb weniger Tage.
Gestern war er bei der Demontage der Eisenbahnbrücke in Sankt Thomas dabei. Rausch sagt: "Die Materialzüge dürfen diese Bauzone mit einer Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern passieren. Für den Personenverkehr ist die Trasse zwischen Gerolstein und Kyllburg bis zum 14. August gesperrt."
Für die Firma Freimuth ist nach Ende des Brückenabrisses die Arbeit noch nicht erledigt: "Bis Donnerstag sind die Stahlträger der Brücke weg, danach werden wir die losen Sandsteine der Brückenpfeiler beseitigen", sagt Bauleiter Jörg Dudek.
Den Gerolsteinern wird die Lücke, die die Brücke hinterlässt, noch einige Zeit erhalten bleiben. Laut Bauamtsleiter Klaus Jensen muss mit einer Wartezeit von mindestens einem halben Jahr gerechnet werden, denn die Brückenplanung muss nicht nur errichtet, sondern auch vom Eisenbahnbundesamt genehmigt werden. "Und das kann dauern", sagt Jensen dem Trierischen Volksfreund.
Gebaut werden soll eine reine Radfahrer- und Fußgängerbrücke mit einer maximalen Breite von 1,80 Metern. Ein Befahren mit Autos oder Lastwagen, wie bisher, ist dann nicht mehr möglich. Geschätzte Kosten für den Neubau: 130 000 Euro. Auch der Treppenaufgang auf der Altstadt-Seite soll erneuert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort