Bahnhof soll in anderthalb Jahren glänzen

Cochem · Lässt sich ein Bahnhof ohne weiteres in Teilen umfunktionieren? Vor genau dieser Aufgabe steht der künftige Eigentümer Stefan Steinert. Einerseits muss er die Bahneinrichtungen unangetastet lassen, andererseits will er eine neuartige Nutzung möglich machen, damit sich sein Einsatzkapital von 125 000 Euro rentiert.

 Ein Frankfurter Investor hat den Cochemer Bahnhof gekauft. Dort soll ein Hotel entstehen, der Bahnhof selbst muss dringend saniert werden. Foto: Kevin Rühle

Ein Frankfurter Investor hat den Cochemer Bahnhof gekauft. Dort soll ein Hotel entstehen, der Bahnhof selbst muss dringend saniert werden. Foto: Kevin Rühle

Cochem. Ob ein Hostel, beispielsweise für Rucksacktouristen, künftig Einzug in den Bahnhof Cochem hält, darüber kann spekuliert werden. Stefan Steinert, künftiger Eigentümer des Empfangsgebäudes, der mehrere ähnliche Projekte in Nordrhein-Westfalen und im Norden Deutschlands mit Erfolg umgesetzt hat, will konkret zunächst mit der Bahn und der Stadt Cochem über Konzepte und ihre Umsetzung sprechen. Erst danach würden die Nutzungsvorstellungen "öffentlich kommuniziert", sagt er.
Einvernehmen mit Bahn


Und die Stadt ihrerseits ist auf ein gutes Einvernehmen mit dem Investor und der Bahn angewiesen. Denn sie kann keine Planungshoheit über die Bahnareale und Gebäude entfalten, da diese der kommunalen Planungshoheit entzogen sind. Innerhalb von 18 Monaten, betont Steinert, soll das Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, entwickelt werden und nutzbar sein.
Der Projektentwickler, ein früherer Mitarbeiter des Bahn-Konzerns, ist daran interessiert, dass das Bahnhofsempfangsgebäude als Eingangstor zur Stadt ansehnlich werden wird. "Dies jedoch alles nur unter wirtschaftlichen, rechtlichen und infrastrukturbedingten Möglichkeiten, bezogen auf die jeweiligen Belange des dortigen Eisenbahninfrastruktur-Unternehmers", schränkt Steinert ein. Die Stadt will er "ganz zu Anfang mit ins Boot" holen. Er erwartet sich Rückhalt, indem die Wirtschaftsförderung bei der Suche nach potenziellen Nutzern behilflich ist.
Beide Seiten scheinen auf einer Wellenlänge zu sein. "Wir gehen nach unserem ersten Gespräch davon aus, dass wir hier bei der Stadt in den besten Händen sind", erklärt Steinert. Im Übrigen ist dem Investor der Cochemer Bahnhof schon seit geraumer Zeit bekannt - er hat häufiger das örtliche Weinfest besucht.
Steinert kann sich gut vorstellen, dass die Stadt selbst zu einem bevorzugten, langfristigen Mietpartner werden wird. Aus seiner Sicht kommen Flächen im Bahnhof durchaus als städtisches Bürgerbüro oder Kindertagesstätte in Betracht, sofern dafür Bedarf besteht.

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