Bauvorhaben Vor den Bauarbeitern kommen die Bombensucher
Gerolstein · Vor dem Umbau: Bahnhofs- und Postvorplatz in Gerolstein werden auf Blindgänger untersucht.
In diesem Jahr soll sowohl der Uferbereich der Kyll vor dem Bahnhof umgebaut sowie mit der Erneuerung des Bahnhofs und des gesamten Vorplatzes bis zum Postgebäude begonnen werden. Bevor die Bauarbeiter allerdings ihre Baustellen einrichten, rückt die Firma Kampfmittelortung Welker aus Kirn an der Nahe an.
Sie hat nach einem Beschluss des Bauausschusses der Stadt den Zuschlag für die Untersuchung des gesamten Geländes bekommen, die Verwaltung hat den Auftrag zum Angebotspreis von 14800 Euro erteilt.
Denn: „Aus Überlieferungen ist bekannt, dass gerade der Bereich des Bahnhofs in Gerolstein während des Zweiten Weltkrieges stark bombardiert wurde“, erklärt Winfried Schegner, stellvertretender Bauamtsleiter im Rathaus Gerolstein, und führt weiter aus: „Mit der Untersuchung im Vorfeld wollen wir verhindern, dass es zu längeren Pausen kommt, wenn die Bauarbeiten erst einmal begonnen haben.“
Zwar sei klar, dass bei dem Fund von Blindgängern sich der Start der Bauarbeiten verzögern würden, da die Kampfmittel erst einmal beseitigt werden müssten. „Aber das ist dann wesentlich unproblematischer, als wenn die Baustelle eingerichtet und die Bagger und sonstiges schweres Gerät bereits angerückt sind“, sagt Schegner.
Der Auftrag beinhaltet die Kampfmittelsondierung für den Bereich der Bahnhofstraße ab dem Wendeplatz unter der Hochbrücke, den Bahnhofs- und den Postvorplatz sowie den Kyllbereich im Umfeld des Bahnhofs.
Vermutlich rückt die Firma mit einem Spezialfahrzeug an, das den Boden magnetisch auf größere Metallteile untersucht. Dazu müssen nach Auskunft der Verwaltung alle Fahrzeuge im gesamten Bereich entfernt, die Straßen gesperrt und die Bushaltestelle auf die andere Seite der Bundesstraße verlegt werden. Da dies einen gewissen Aufwand darstellt, sei auch noch nicht klar, wann die eigentliche Untersuchung vonstatten gehen soll. Schegner sagt: „Eine Terminabsprache ist bisher noch nicht erfolgt. Wir müssen erst noch mit der Firma sprechen, wie viel Vorlauf sie braucht und wann sie Zeit hat. Und auch wir selbst müssen ja im Vorfeld einiges regeln.“
Derweil hat die Stadt auch Untersuchungen des Baugrunds im Bereich von Kyll sowie Bahnhofs- und Postvorplatz in Auftrag gegeben – für weitere 7700 bis 10 000 Euro, je nachdem ob drei oder vier Bohrungen vorgenommen werden. Diese Analysen haben nichts mit der Blindgänger-Untersuchung zu tun. Vielmehr soll zum einen untersucht werden, ob der Untergrund für die neuen Aufbauten wie Sitzblockstufen an der Kyll taugt oder ob er im Vorfeld ausgetauscht werden muss. Zweitens soll damit geprüft werden, ob der Boden kontaminiert ist und ebenfalls ausgetausch werden muss. Beim ersten Abschnitt des Kyllumbaus am Rathaus sorgte kontaminierter Boden für einen Baustopp mitten im Umbau. Das soll dieses Mal verhindert werden.