Kultur Im neuen Band von „Endlich Eifel“ aus Daun dreht sich alles ums Thema Wasser

Daun · Der dritte Band des im Eifelbildverlag in Daun erscheinenden Magazins „Endlich Eifel – Das Bugazin“ dreht sich um den Schwerpunkt Wasser. Regine Brühl gehört zu den Autorinnen der neuesten Ausgabe.

 Zu den Autorinnen des neuen Hefts gehört Regine Brühl.

Zu den Autorinnen des neuen Hefts gehört Regine Brühl.

Foto: TV/Regine Brühl

„Gesichter der Eifel“ und „Lichter der Eifel“ gab es schon als „Bugazin“… der kommende, bereits angekündigte vierte Band wird sich dem „Feuer der Eifel“ widmen. Logisch, dass Wasser als Schwerpunktthema des dritten Bandes von „Endlich Eifel“ ebenfalls 140 Seiten wert ist.  Der Name Eifel, abgeleitet von einem keltischen Wort, bedeutet schließlich Wasserland. Schon den Ureinwohnern fiel auf, dass die Eifel ungemein reich an mineralischen Quellen, Bachläufen und vulkanischen Seen ist.

Herausgegeben wird die Mischung aus Buch und Magazin von Stephan Falk, einem aus Pelm stammenden Kölner; die Chefredaktion hat Jeannette Fentroß inne, eine in Köln ansässige PR-Beraterin und Autorin. Mit Layout von Julia Lenartz (JutDesign mit Sitz in Daun) und dem Eifelbildverlag (Daun) von Sven Nieder handelt es sich um eine kreative Eifel-Domstadt-Connection wie einst die antike Wasserleitung von Nettersheim nach Köln. Die gesamte Eifel will die Bugazin-Reihe im Blick haben.

Dem entsprechend regional breit gestreut sind auch die Inhalte. Das Thema Wasser allerdings führte in der südlichen Eifel nur zu einem Abstecher in die Teufelsschlucht. Die schmale Klamm am Rand des Ferschweiler Plateaus ist ebenfalls ein Kind der Kräfte, die das weiche Wasser im Laufe von Jahrtausenden stärker machen als den harten Felsen.

Der Schwerpunkt der Geschichten um das nasse Element und der Porträts von Menschen, die Spannendes daraus machen, liegt klar in den Kreisen Vulkaneifel, Mayen-Koblenz und Ahrweiler sowie im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel. Was aber der Vielfalt keinen Abbruch tut. Brauchtum, Ausflugstipps, Kochkunst, Historie und Erdgeschichte bis hin zum Cartoon sorgen – fotografisch reich bebildert – für eine abwechslungsreiche Lektüre. Alois Mayer beispielsweise schildert die Bedeutung der Sauerbrunnen – für die Heilkunde ebenso wie für die Spiritualität in früheren Jahrhunderten.

Die Autorin und Fotografin Regine Brühl macht nach Beiträgen zu den Kreuzen von Stroheich in einer früheren Ausgabe auch beim neuen Bugazin mit. Diesmal hat sie sich die Birgeler Wassermühle und deren Besitzer vorgenommen. „Weil ich niemals Nein sagen konnte – oder: Warum ein Installateur seinen Beruf an den Nagel hängte, um eine Wassermühle aus dem Dornröschenschlaf wach zu küssen“ ist ihr Porträt von Erwin Spohr betitelt.

Sie kam zufällig auf dieses Thema, angeregt durch einen eigenen Besuch in der Mühle und deren Biergarten. „Ich wollte wissen, aus welchem Jahrhundert die Mühle stammt, und war dann fasziniert von der Art des Mühlenbesitzers, die Dinge einfach auszuprobieren.“ Doch sie überließ nicht alles dem Zufall, sondern wälzte auch viel Sekundär- und Fachliteratur zum Thema Mühlen in der Eifel.

Gründliche Recherche ist Regine Brühls Weg, sich ihren literarischen Objekten zu nähern, auch bei ihren im RMV-Verlag erscheinenden Krimis. „Fachwerkmord“ heißt das Debüt, zu dem es bald eine Fortsetzung gibt. „Ich habe unter anderem in Archiven gestöbert und Originalliteratur über die Zeit der Hexenverfolgungen im 17. Jahrhundert gelesen.“

Hexenverbrennungen sind schaurige Praktiken der beginnenden Neuzeit, gerade in der Eifel. Ihre Forschungen hierzu kann sie auch für den nächsten Band des Bugazins brauchen, denn der wird alles über das Element Feuer beleuchten. Daran ist die vulkanische Eifel reich. „Osterbräuche wie das Radschieben in Gees inspirieren mich oder auch Kirchen in der Südeifel, die zum Beispiel Feuer als biblisches Motiv aufnehmen.“

Immer ist sie mit ihren Sujets fotografisch verbunden. Ihre Wanderungen und Radtouren nutzt sie als bildliche Spurensuche, so auch bei Gewässern. Das nasse Element liebt sie schon seit frühester Kindheit. „Wir fuhren oft zum Laacher See. Ich liebte Tümpel, Bäche und Seen, ich war total begeistert, als ich zum ersten Mal das Meer sah.“ Die in und am Wasser lebenden Tiere wie Molche oder Libellen waren für sie eine Herzensangelegenheit. Sie rettete Froschlaich, der auszutrocknen drohte, und setzte ihn im heimischen Gartenteich aus.

Das Bugazin-Thema Wasser hätte für sie auch der Rhein bei ihrem Geburtsort Niederzissen oder die Nette an ihrem Wohnort Bad Münstereifel sein können. Doch für Regine Brühl übt die besondere Natur und Mystik der vulkanischen Eifel auch einen besonderen Reiz aus.

 Der dritte Band von „Endlich Eifel“ widmet sich dem Thema Wasser.

Der dritte Band von „Endlich Eifel“ widmet sich dem Thema Wasser.

Foto: TV/Endlich Eifel

Weitere Informationen im Internet unter www.endlicheifel-bugazin.de

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