Bauarbeiten und Badbetrieb laufen parallel

Daun · Der Bauausschuss der Stadt Daun hat sich erneut mit der geplanten Modernisierung des Freibads am Gemündener Maar befasst. Dabei wurde beschlossen, dass die Baugenehmigung beantragt wird.

Daun. Nach langem Vorlauf hat die Stadt Daun nun ihre Hausaufgaben erledigt: Die Genehmigung zum Umbau des Freibads am Gemündener Maar kann beantragt werden.

Was kostet das Vorhaben? Die Stadt befasst sich schon lange mit dem Thema. Zwei Mal scheiterte sie mit dem Antrag auf finanzielle Unterstützung durch die Europäische Union, dann - 2010 - die gute Nachricht: Es gibt Geld aus Brüssel. Die ursprüngliche Finanzierung, die vorsah, dass sich auch das Land beteiligt, war vom Tisch, als Mainz verkündete, kein Geld beizusteuern.

Was wird gemacht? Der Stadtrat hatte im Februar grundsätzlich beschlossen, dass es weiterhin ein Nichtschwimmerbecken im Freibad am Maar gibt. Der Bauausschuss hat nun entscheiden, dass ein rechteckiges Becken (12 x 9,50 Meter) eingebaut wird. Eine vom Ingenieurbüro Schäfer und Sicken vorgestellte Variante eines halbrunden Beckens fand keine Mehrheit. Klar ist auch, dass das Becken direkt am Maar entsteht, also dort, wo es auch bislang ein Becken gab.

Warum ein neues Becken? Um Geld zu sparen, sollte das vorhandene Becken weiterverwendet und ein neues darauf befestigt werden. Allerdings hätte das alte Becken mit Pfählen im Maarboden befestigt werden müssen, da es schon seit geraumer Zeit in Bewegung ist. Was aber nicht mehr möglich war, nachdem bei von der Stadt beauftragten Bohrungen Ende vergangenen Jahres festgestellt, dass bis zu 25 Meter Tiefe kein tragfähiger Boden zu finden ist. Eine Befestigung des alten Beckens hätte den finanziellen Rahmen gesprengt. Bei dem Projekt geht es nicht allein darum, das alte Becken durch ein kleines neues zu ersetzen. Die Anlage soll besonders für Kinder und Jugendliche attraktiver werden, damit ist der EU-Zuschuss verknüpft.

Wie geht es weiter? Das Ingenieurbüro Schäfer und Sicken soll so schnell wie möglich den Baugenehmigungsantrag einreichen. Die Planer gehen davon aus, dass es drei Monate dauert, bis über den Antrag entschieden ist. Nach dieser Prognose könnte ab August mit den Arbeiten am Maar begonnen werden. Dauer: bis zu fünf Monaten. Damit muss die Stadt hoffen, dass die EU so lange stillhält, denn der Zuschuss muss streng genommen bis zum 31. Oktober abgerufen worden sein. In der Ausschusssitzung wurde aber darüber informiert, dass - bei guter Begründung - ein Aufschub möglich ist.

Was mit der Badesaison? Das derzeitige Becken wird nicht zur Verfügung stehen, aber dem Besuch des Freibads steht ansonsten nichts im Weg, auch nicht während der Bauarbeiten. Nur die Liegeweise unterhalb des Parkplatzes wird nicht genutzt werden können, dass sie als Zufahrt zur Baustelle genutzt wird.
Der Parkplatz direkt am Freibad wird nicht zur Verfügung stehen, da er als Lagerplatz für Baumaterialien gebraucht wird. Die Freiluft-Veranstaltungen im Rahmen der Konzertreihe "Klassik auf dem Vulkan" müssen wegen der Bauarbeiten ihren angestammten Platz am Gemündener Maar verlassen. Schauplatz in diesem Jahr: der Burgberg in Daun.

Extra

Schon der 1869 gegründete Dauner Verschönerungsverein (er ist 1888 im Eifelverein aufgegangen) hatte sich die Errichtung eines Bads am Gemündener Maar auf die Fahnen geschrieben. 1877 ist dann in einer Schrift zu lesen, dass das Ziel erreicht wurde: "Auf dem Maar befindet sich ein Badehaus." Im vergangenen Jahr wurden 13 500 Badegäste gezählt, 2011 waren es 9500. stsExtra

Die Temperaturen steigen, da träumt man einer schon von einem Besuch im Freibad. Doch das Schwimmbecken im Gemündener Maar ist alt und muss ersetzt werden. Deshalb wird es im Sommer gesperrt. Dennoch steht dem Badespaß auch in diesem Jahr nichts entgegen, im Maar selbst, außerhalb des Beckens, kann geschwommen und geplantscht werden. Vorausgesetzt, die Sonne scheint ordentlich und erwärmt das Wasser. Denn das Maar hat keine eingebaute Heizung wie andere Freibäder. Übrigens: Dieser See, das Gemündener Maar, ist etwas ganz Besonderes: Er entstand vor 30 000 Jahren, als die Vulkane in der Eifel Feuer und Lava spukten und eine riesige Explosion einen Trichter in den Erdbode riss. Dieser füllte sich mit Wasser. Das Maar hat heute einen Durchmesser von mehr als 300 Metern und ist 38 Metern tief. mehi

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