Begräbnis unter Bäumen rückt näher

Gerolstein · In der Verbandsgemeinde Gerolstein könnten sich Menschen bald naturnah bestatten lassen. Den ersten Schritt dafür hat der Forst-, Wegebau- und Umweltausschuss des Stadtrats gemacht, indem er sich auf seiner jüngsten Sitzung für die Einrichtung eines Ruheforsts ausgesprochen hat.

Gerolstein. Noch ist nichts in trockenen Tüchern, doch die Einrichtung einer Naturbegräbnisstätte in der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein rückt näher.
Auf ihrer jüngsten Sitzung haben sich die Mitglieder des Forst-, Wegebau- und Umweltausschusses des Gerolsteiner Stadtrats für die Einrichtung eines Ruheforsts in der VG ausgesprochen.
"Wir stehen dem Thema absolut positiv gegenüber", sagt Stadtbürgermeister Bernd May. Ob die Naturbegräbnisstätte realisiert wird, liegt nun in den Händen des Haupt- und Finanzausschusses, der voraussichtlich im Mai darüber entscheiden wird. "In unserer Sitzung ging es grundsätzlich um das Konzept. In den weiteren Verhandlungen werden wir uns dann über den Standort unterhalten", sagt May.
Drei mögliche Standorte


Wo der Ruheforst entstehen könnte, ist noch offen. Zwei geeignete Flächen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Gerolsteiner Waldfriedhof, eine dritte in der Nähe des Eichenplatzes. "Die Flächen, die an den Waldfriedhof angrenzen, ließen sich gut in den Friedhof integrieren", sagte Klaus Jansen, Fachbereichsleiter in der VG Gerolstein, dem TV vor der Sitzung.
Von einem Fried- oder Gedächtniswald soll sich die in Gerolstein angedachte Fläche jedoch unterscheiden. Während ein Fried- oder Gedächtniswald nicht umzäunt ist, soll die Naturbegräbnisstätte klar als solche erkennbar sein, den Bürgern Bestattungen im Wald in Verbindung mit einem Friedhof ermöglichen.
Im Stadtrat stieß der Vorschlag auf breite Zustimmung. Die Fraktionen waren sich darüber einig, dass man die Zeichen der Zeit erkennen und auf die Wünsche der Bürger nach alternativen Bestattungsmöglichkeiten eingehen müsse. So nahm beispielsweise die Zahl der Urnenbestattungen im Landkreis Vulkaneifel beständig zu. Zudem steigt der Wunsch, anonym beigesetzt zu werden. Auf dem Gerolsteiner Waldfriedhof hat es seit 2009 bereits 15 anonyme Urnenbestattungen gegeben.

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