Bei Kaffee und Kuchen geht’s auch um Politik

Gerolstein · Mehr als 120 ältere Menschen sind der Einladung des Gerolsteiner Seniorenbeirats zu einem geselligen Nachmittag gefolgt. Dabei ging es auch um auch aktuelle politische Themen. Die Frage nach der Zukunft der Seniorenvertretung im Stadtrat bleibt weiterhin ungelöst.

 Das Bühnenprogramm kann sich sehen lassen. Neben den Burgschauspielern und der Tanz- und Gymnastikgruppe Walsdorf ist derKinderchor der evangelischen Kirche (Foto) mit von der Partie. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Das Bühnenprogramm kann sich sehen lassen. Neben den Burgschauspielern und der Tanz- und Gymnastikgruppe Walsdorf ist derKinderchor der evangelischen Kirche (Foto) mit von der Partie. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: vladi nowakowski (now) ("TV-Upload nowakowski"

Gerolstein. Ein buntes Rahmenprogramm und die Gelegenheit zu einem geselligen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen haben am Freitagnachmittag mehr als 120 Senioren aus dem Gerolsteiner Land in den Veranstaltungssaal des Rondells gelockt. Doch es herrschen unruhige Zeiten, deren Auswirkungen für die Bürger der Eifel so manche Veränderung mit sich bringen - auch die ältere Generation ist betroffen, in einigen Punkten sogar mehr als andere. Das Grußwort des Landrats fällt angesichts der aktuellen und bereits in naher Zukunft zu bewältigenden Probleme der überalterten Gesellschaft deutlich länger aus, als in den Vorjahren. Heinz-Peter Thiel spricht aus, was den Senioren am Herzen liegt, redet über die in der Region schwindende Gesundheitsversorgung, die sich ändernden Strukturen des öffentlichen Personennahverkehrs und davon, welche Gegenmaßnahmen der Kreis Vulkaneifel ergreifen will, um die sich abzeichnenden Defizite abzufedern. Auf die vom Landkreis erwünschte dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen legt Thiel besonderes Gewicht: "Ich sehe täglich eine Unzahl von Häusern, die zum Verkauf angeboten werden - meist vergeblich." Thiel appelliert, die leerstehenden Gebäude an den Kreis zu vermieten. "Sie bieten ihre Häuser nicht einer pakistanischen oder afghanischen Familie an, sondern dem Kreis Vulkaneifel", sagt der Landrat, um Unsicherheiten zu beseitigen. "Damit haben sie die Sicherheit, dass pünktlich Geld überwiesen wird - Geld, das sie vielleicht gut brauchen können." Dem Ausflug in das politische Geschehen folgt das vom Seniorenbeirat organisierte Bühnenprogramm, das mit Loriot-Sketchen der Gerolsteiner Burgschauspieler, Tanzeinlagen und Chorgesang eine bunte Mischung aus lustigen und besinnlichen Momenten liefert und das Publikum begeistert, das sich bei Kaffee, Kuchen und Schnittchen sichtlich wohlfühlt. Im Laufe des Nachmittags wird Karl Juntermanns verabschiedet, der lange Jahre im Vorstand des Seniorenbeirats saß. Der inzwischen verstorbene langjährige Vorsitzende Heinz Knobloch hatte 2013 sein Amt aufgegeben, seitdem findet die Vertretung der Senioren im Stadtrat keinen neuen Chef. "Ob es den Seniorenbeirat im kommenden Jahr noch geben wird, das steht in den Sternen", sagt Vorstandsmitglied Günther Theis. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht es nach einer Auflösung zum Ende des Jahres aus", berichtet die zum Kassenwart berufene Gisela Sanders. Eventuell könnten Anfang 2016 neue Wahlen einberufen werden: "Aber nur dann, wenn der Seniorenbeirat neue Mitglieder in den Vorstand berufen kann", sagt Sanders. "Es laufen Gespräche mit einigen Kandidaten, doch niemand will den Vorsitz machen."

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