Bei Kerzenlicht am Kratersee

DAUN. "Klassik auf dem Vulkan" ist auch im zweiten Jahr ein voller Erfolg. Die Musik italienischer Komponisten, italienische Speisen und Getränke sowie mediterranes Klima verzauberten zum Auftakt die Gäste am Gemündener Maar.

Mit der Ouverture aus Georges Bizets "Carmen" machte die Neue Ruhr Kammerphilharmonie den Auftakt zur Opern-Nacht in der diesjährigen Reihe "Klassik auf dem Vulkan". Weiterhin standen bliebte Opernarien aus mehreren Werken von Giuseppe Verdi, die berühmte Liebesarie "L'Amero Constante" von Wolfgang Amadeus Mozart und ein Stück aus Giacomo Puccinis "La Bohème" auf dem Programm. 650 Besucher waren der Aufforderung der Organisatoren des Forums Daun gefolgt, es sich mit einer Picknickdecke auf der Liegewiese gemütlich zu machen. In dieser entspannten Atmosphäre berührten die Klänge der Neuen Ruhr Kammerphilharmonie die Gäste, so dass viele die bekannten Melodien mitsummten, klatschten und das Orchester zu vier Zugaben anfeuerten.Vulkanausbruch bei Zugaben

Das Ensemble und die Solisten Emil-Silviu Ciobota (Violine), Andrea Hörkens (Sopran) und Sergio Panajia (Tenor) unter Dirigent Miklos Tadacs entführten die Zuhörer auf einen Streifzug durch die Welt der Oper. Grillenzirpen begleitete die schwüle Stimmung in Astor Piazzollas Kompositionen, zum heiteren "Funiculi-funicula" von Luigi Denza plätscherte das Wasser am Ufer. Während des Konzerts wurde der Abendhimmel über dem Kratersee dunkler - Sterne, Fackeln und Schwimmkerzen leuchteten auf. "Man kann die Veranstalter nur loben, dass sie so etwas Tolles auf die Beine gestellt haben", lautet das Fazit von Konzertbesucherin Rita Mertes aus Burbach. Für sie und für alle anderen Gäste war der Höhepunkt des Abends, als das Maar zu den Zugaben gleich einem "Vulkanausbruch" im Feuerwerk-Glanz erstrahlte. Das einstimmige Lob der Gäste gab Ingrid Wesseler vom Forum Daun direkt weiter an die freiwilligen Helfer der Bundeswehr und des Seniorenbeirats sowie an alle Mitarbeiter des Hallenbades und des Forums. "Wir haben ganz schön geschuftet, in den letzten Wochen, aber es hat sich wieder einmal gelohnt", freute sich Wesseler. Ihr Kollege Thomas Räthlein zog eine erste Bilanz: "Wir hätte zwar gern 100 bis 200 Karten mehr verkauft, aber gegenüber der Premiere im vergangenen Jahr ist die Besucherzahl stark gestiegen." Bemerkenswert sei außerdem, dass die Gäste aus immer größerer Entfernung anreisen würden, fügte Räthlein hinzu. Die einzigartige Verbindung von Natur und Kultur locke auch Gäste aus den umliegenden Kreisen und Bundesländern nach Daun. Steigerung noch möglich

"Events dieser Art sollten wir noch stärker nutzen, um die besondere Landschaft, die wir hier haben, in Szene zu setzen", meinte Alfred Bauer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft. Auch Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen zeigte sich beeindruckt: "Der Ruf der Veranstaltung spricht sich herum, da ist sicherlich noch Steigerungspotenzial." Vom logistischen Aufwand her könne man zwar nicht mehr als zwei Konzerte in einer Saison stemmen, fanden Jenssen und Wesseler. Jedoch sei mehr Abwechslung im Programm als Magnet für ein noch breiteres Publikum vorstellbar. Einigkeit herrschte bei Gästen, Veranstaltern und den Sponsoren darüber, dass die Konzerte in dieser Form beibehalten werden sollten. Musikalischen Kulturgenuss kann das Dauner Publikum erneut am Samstag, 19. August genießen. Dann wird der gefeierte Violinist Ulf Hölscher zu seinem 50-jährigen Bühnenjubiläum ans Gemündener Maar zurückkehren. Sein Auftritt mit dem Orchester Camerata Diana der Stiftung Villa Musica hat ihm im vergangenen Jahr so gut gefallen, dass er 2006 zum Mozartjahr ein Violin-Konzert des Großmeisters der Klassik aufführen wird. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Tickets sind im Forum Daun erhältlich unter Telefon 06592/95130.

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