Bei SaM ist Kreativität gefragt

Mit der Bitte, "aus Spaß an der Freud'" zusammen zu singen, hatten sich vor zehn Jahren drei Frauen an Cheryl Onnertz gewandt. Das Grüppchen von damals nennt sich schon seit langem "SaM" (Singen am Mittwoch), besteht heute aus 58 Aktiven, ist auch überregional bekannt und singt immer noch - für sich und andere - "aus Spaß an der Freud'".

 Ein Erfolgsgeheimnis von SaM sind die Kombination von Gesang und Gestik – wie hier bei der Probe. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Ein Erfolgsgeheimnis von SaM sind die Kombination von Gesang und Gestik – wie hier bei der Probe. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun-Neunkirchen. Schon draußen sind Klatschen und Stampfen zu hören, und Cheryl Onnertz' Hinweis: "Es ist wichtig, wie wir uns bewegen." Rhythmusinstrumente kommen ins Spiel, ein afrikanisches Lied wird gesungen. Drinnen haben ein paar Dutzend Frauen und Männer in zwei Reihen einen Halbkreis um ihre Chorleiterin gebildet und legen nun ihre Arme um die Schultern der Nachbarn. "Oh happy day", ruft Cheryl Onnertz ihrem Chor zu und sagt damit das nächste Probenstück an.

Drei Viertel der 58 Chormitglieder sind zur Sonderprobe am Sonntagnachmittag ins Bürgerhaus Neunkirchen gekommen - darunter Christel Fritzen, die sich im April 1998 mit Karola Herzog und Uschi Jendl mit der Bitte an Cheryl Onnertz gewandt hatte, sich "einfach so" mittwochs abends zum Singen zu treffen. "Beim zweiten Treffen waren wir schon doppelt so viele", erzählt Christel Fritzen und fasst die zurückliegenden zehn Jahre in der Erklärung zusammen: "Vom ersten Abend an bis heute singen wir zu unserer eigenen Freude." "Und für andere", ergänzt Rita Schmaus, die auch zu den ganz frühen SaM-Mitgliedern gehört. Soll heißen: Bei mehr als 60 Konzerten in Daun, im Landkreis, in der Eifel und darüber hinaus hat der Chor für Freude und Begeisterung im Publikum gesorgt. Dazu kam bei vielen Auftritten ein guter Zweck ins Spiel: etwa für die Unfallopfer Tobias Krämer aus Daun-Neunkirchen und Sascha Timmermann aus Niederehe, für Flutopfer an der Oder und in Sri Lanka, zugunsten von Projekten in Ruanda und Bolivien, zur Unterstützung der Weggemeinschaft Vulkaneifel und der Tagesförderstätte Maria Grünewald in Wittlich. SaM wirkte mit bei Partnerschafts- und Frauentagen, bei Wald- und Wehrbüschfesten, bei Vernissagen und Empfängen.

Das Geheimnis von "SaM" erklärt Annette Riesenkönig: "Wir sind seelenverwandt, obwohl wir ganz unterschiedliche Charaktere haben." Elke Zinke findet, "bei SaM ist Kreativität gefragt. Es geht nicht nur um den Gesang, auch um unsere Gesten." Sonja Deutschen erinnert sich an die Ruanda-, Irland- und Lettland-Reisen in den Jahren 2005, 2006 und 2007. "Wir waren nicht als Touristen unterwegs, sondern mit unseren Liedern als Botschafter der Völkerverständigung, besonders in Ruanda", sagt sie und gibt das Wort an Ludwin Schneider weiter, der erst seit ein paar Monaten Mitglied von SaM ist. "Ich habe nach einem Konzert eine Probe besucht, und nun möchte ich bei diesen fröhlichen und herzlichen Menschen bleiben", sagt er.

Das Zehnjährige soll mit einem Konzert am 14. November gefeiert werden. Ein Bildband "Zehn Jahre SaM" ist schon fertig - mit vielen Bildern, Zitaten und einer Chronik und mit der Erinnerung an einen besonders traurigen Moment: "Im April 2002 haben wir unserem Chorfreund Klaus Hens das letzte Lied gesungen."

Kontakt zu SaM: Chorleiterin Cheryl Onnertz, Telefon 06592/980501, oder Organisatorin Rita Schmaus, Telefon 06592/96920.

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