Beirat fordert Treffpunkt für die älteren Bürger

Daun · Der Seniorenbeirat der Stadt Daun hat in den zehn Jahren seit seiner Gründung einiges erreicht. Jüngste Errungenschaft ist ein Wegweiser für ältere Bürger, der in einer Auflage von 2000 Exemplaren aufgelegt worden ist.

Daun. Der Seniorenbeirat der Stadt Daun hat einige Erfolge vorzuweisen: Seit seiner Gründung 2001 hat das Gremium erreicht, dass es in der Stadt das Seniorenkino gibt oder dass gerade ein Seniorenwegweiser in einer Auflage von 2000 Exemplaren erschienen ist. Er ist von einer Arbeitsgruppe des Beirats entwickelt worden. "Die rund 20 Seiten starke Broschüre ist kostenlos. Für die Senioren, aber auch für die Stadt", hebt der Beiratsvorsitzende Helmut Giesen hervor.
Trotz der Erfolge sehen Mitglieder des Seniorenbeirats aber noch viele Felder, auf denen mehr getan werden könnte für die älteren Bürger. Barbara Steinhagen aus Daun-Neunkirchen schlägt vor, dass analog zum Jugendtaxi auch ein Seniorentaxi eingerichtet werden sollte. "Fahrten von Senioren sollten genauso bezuschusst werden wie die der Jugendlichen", sagt die 69-Jährige. Anna Lorse aus Daun-Weiersbach beklagt die schwierige Parkplatzsuche in der Dauner Innenstadt. Die 72-Jährige regt an, "über das Angebot an Behindertenparkplätzen hinaus auch über die Einrichtung von Seniorenparkplätzen nachzudenken."
Ein Parkplatzproblem sieht auch Rita Bauer (71): Aus ihrer Sicht fehlt ein Behindertenparkplatz in der Burgfriedstraße. Und grundsätzlich: "Viele Behindertenparkplätze werden von Leuten blockiert, die keinen Anspruch darauf haben. Da müsste viel mehr kontrolliert werden."
Walter Simonis (70, Daun-Gemünden) hat ein weiteres Handicap ausgemacht. "In Gemünden selbst gibt es keinen Briefkasten mehr, warum auch immer. Wer Briefe einwerfen will, muss den steilen Weg bis zur Gaststätte Zu den Maaren gehen."
Marianne Klein (Daun-Steinborn) hat kein Verständnis dafür, dass "es die Stadt nicht schafft, einen Raum für einen regelmäßig stattfindenden Seniorentreff zur Verfügung zu stellen." Elisabeth Sammer (69) ergänzt: "Ein solcher Treff braucht einen festen Raum und feste Zeiten." Ärgerlich findet sie, dass die Stadt eine Miete für einen solchen Raum erheben will. Beiratsvorsitzender Giesen stellt klar: "Ein Platz für einen Seniorentreff ist unsere zentrale Forderung."
Auch wenn der Seniorenbeirat der Stadt nur beratend tätig ist, vertritt er doch eine in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsene Bevölkerungsgruppe. Belief sich die Zahl der über 65-Jährigen vor zehn Jahren noch auf 17,8 Prozent der Bevölkerung Dauns und seiner Stadtteile, sind es aktuell 22,4 Prozent. Tendenz steigend: Für 2020 wird ein Anteil von 25 Prozent prognostiziert.
Der gerade im Amt bestätigte Vorsitzende sieht weiteren Handlungsbedarf: "Da absehbar ist, dass das Warmbad im Hallenbad keine Zukunft hat, muss etwas im alten Kurmittelhaus am Kurpark passieren." Das dortige Warmbad müsse neu gestaltet werden. Giesen: "Am besten wäre, das alte Gebäude abzureißen und etwas Kleines, aber Vernünftiges neu zu bauen. Das wäre besser, als in einigen Jahren schon wieder sanieren zu müssen."
Aus seiner Sicht sind es aber auch die Kleinigkeiten, an denen permanent gearbeitet werden muss. "Wir achten auch darauf, dass kleine Mängel wie loses Pflaster auf einem Bürgersteig, was für Jüngere kein Hindernis ist, wohl aber für Ältere, Behinderte und Kranke, an die Verwaltung weitergeben werden", sagt der 66-Jährige. "Wird so etwas festgestellt, gilt es, die Verwaltung zu informieren, um so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen", sagt Giesen.
Seit 2001 gibt es einen Seniorenbeirat für die Stadt Daun. Die Beiratsmitglieder und ihre Stellvertreter werden vom Stadtbürgermeister auf drei Jahre berufen. Der Beirat berät den Stadtrat und die Verwaltung im Bereich der Altenhilfe. An Planungen und Maßnahmen, die ältere Bürger betreffen, wirkt der Seniorenbeirat mit. Er besteht derzeit aus 21 berufenen Vertretern der Kernstadt und den acht Stadtteilen. An der Spitze des Beirats stehen der Vorsitzende und zwei Stellvertreter. Helmut Giesen als Vorsitzender und seine gleichberechtigten Stellvertreter Alwine Mayer und Klaus Manderscheid sind gerade für drei weitere Jahre (bis 2014) einstimmig im Amt bestätigt worden. In Gerolstein gibt es seit 1992 einen Seniorenbeirat, auf Kreisebene seit 2000.

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