Beistand und Betreuung

"Uns fehlen zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten Mitarbeiter. Besonders in der nur mit zwei Kollegen unterbesetzten Außenstelle Bitburg-Prüm", erläutert Leo Hens, Außenstellenleiter im Vulkaneifel-Kreis die derzeitige Situation des "Weissen Rings".

 Opfer von Gewalt finden beim „Weissen Ring“ Hilfe. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Opfer von Gewalt finden beim „Weissen Ring“ Hilfe. TV-Foto: Archiv/Willi Speicher

Hillesheim. Das im Jahre 1976 gegründete Hilfsnetz des Weissen Ringes ist mittlerweile bundesweit flächendeckend tätig. Ihm stehen 420 Außenstellen mit um die 3000 Mitarbeiter zur Verfügung. Menschlicher Beistand und persönliche Betreuung sind eine der vielen ehrenamtlichen Aufgaben um Betroffenen zu helfen.

Nach der Ausbildung zum Sicherheitsberater dachte auch Leo Hens, "da könnte man echt helfen", und stieg nach Lehrgängen in die Hilfsorganisation ein. Seit dem Jahre 2003 gibt es im Vulkaneifelkreis die Außenstelle mit acht Mitarbeitern. Hingegen in der Außenstelle Bitburg-Prüm nur zwei Mitarbeiter, die gemessen an den Straftaten nur in äußerst geringem Umfang ihre Hilfe anbieten können.

Ein Netzwerk aus Polizei, Caritas und Gericht



Arnold Röder aus Daleiden ist einer der Mitarbeiter. Er kam durch einen Artikel über den "Weissen Ring" im Trierischen Volksfreund dazu und wünscht sich dringend weitere Mitarbeiter zur Unterstützung. Alle Außenstellen arbeiten in einem Netzwerk aus Polizei, Caritas, Gericht und besonders mit den Opfern eng zusammen. Leo Hens verhehlt nicht sein Unverständnis, dass meist den Tätern mehr öffentliches Interesse zugestanden werde als den unschuldigen Opfern. Mal seien es drei Anrufe am Tag, dann wieder nur einer in der Woche, fügt seine Frau Ursula hinzu, die ihrem Mann zur Seite steht.

Unterstützung bei Behördengängen

 Mit viel ehrenamtlichem Engagement helfen die Mitarbeiter vom „Weissen Ring“, Manfred Risch, Khinthalone Babendererde und Leo Hens, Kriminalitätsopfern. TV-Foto: Felicitas Schulz

Mit viel ehrenamtlichem Engagement helfen die Mitarbeiter vom „Weissen Ring“, Manfred Risch, Khinthalone Babendererde und Leo Hens, Kriminalitätsopfern. TV-Foto: Felicitas Schulz



Nahezu alle benötigte Unterstützung bei Behördengängen, Gesprächen oder Gerichtsbegleitung soll den Opfern das Gefühl geben, dass ihnen geholfen wird. "Mit einer durch Brandstiftung in Not geratenen Mutter mit Kindern, Drogenopfern oder mit von steigender Gewalt in engen sozialen Beziehungen Betroffenen, aber auch mit Mord und seinen Folgen werden wir konfrontiert", berichtet der Leiter.

Hilfen nach sexuellen Übergriffen, dazu Aufklärung oft erst im Erwachsenenalter, begleiten die Mitarbeiter das ganze Jahr. Was früher in der Familie totgeschwiegen wurde, sei heute transparenter geworden", erzählt der Außenstellen- Leiter.

Mit insgesamt 24 580 Euro konnte seit 2003 im Außenstellen-Bereich 173 Opfern geholfen werden.

Der Weisse Ring finanziert sich nur über Mitgliedsbeiträge und Spenden, die steuerlich absetzbar sind.

Weitere Informationen gibt es bei Leo Hens, Telefon 06593/208227. ca/dr

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