Bekämpfen statt erklären

Die Frage, warum Gott Leid zulässt, stand im Mittelpunkt eines Studien- und Begegnungstages, zu dem die Fachkonferenz (FK) "Schule-Kirche" im Dekanat Gerolstein-Hillesheim eingeladen hatte. Etwa 40 Seelsorger und Religionslehrer nahmen teil. Referent war der Theologe Engelbert Felten aus Trier.

 Die Tagung der Fachkonferenz „Schule-Kirche“ über die Frage nach Gott und Leid wurde mit einer Gedankensammlung der Teilnehmer eröffnet. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Tagung der Fachkonferenz „Schule-Kirche“ über die Frage nach Gott und Leid wurde mit einer Gedankensammlung der Teilnehmer eröffnet. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. (bb) "Über ein Thema sprechen, das uns oftmals sprachlos macht", so beschrieb Dechant Bruno Comes zu Beginn das Anliegen der Veranstaltung. "Aufschreiben, was uns bei dem Thema durch den Kopf und zu Herzen geht, auf den Schultern lastet, im Magen liegt, und was wir angehen möchten", lautete der Impuls, den die Förderschullehrerin Yvonne Weber als Mitglied der veranstaltenden FK "Schule-Kirche" (siehe Hintergrund) gab.Mit Bildern von fliehenden Kindern, zerstörten Gebäuden und depressiven Erwachsenen, mit Hinweisen auf Kriege, Lager, Folter, Naturkatastrophen, Krankheiten, Arbeitslosigkeit und Armut näherte sich der Referent Engelbert Felten der Frage nach dem Widerspruch zwischen dem Glauben an Gott und der Erfahrung von Leid ("Theodizee-Frage").Eine Frage, die nicht zu beantworten ist

Die Frage, warum Gott Leid zulässt, sei theoretisch nicht zu beantworten, sagte Felten, der in den 1980er Jahren in Gerolstein als Religionslehrer und in der Jugendarbeit tätig war und heute Dozent am Priesterseminar in Trier und Leiter des Theologisch-Pastoralen Instituts in Mainz ist. Eine Möglichkeit sei, Leid zu bekämpfen statt es zu erklären versuchen. Mit dem Blick auf Kinder und Jugendliche betonte Felten, wie wichtig es sei, ihre Fragen ernst zu nehmen, mit ihnen über Leid zu sprechen und ihnen keine fertigen Antworten zu geben. Den Seelsorgern und Religionslehrern nahm er die Verantwortung, Gott zu rechtfertigen. Für Dorothea Brauns (Gerolstein), Religionslehrerin an der Augustiner-Realschule Hillesheim, war der renommierte Referent der Hauptgrund für die Anmeldung. "Ich kannte Engelbert Felten aus seiner engagierten Gerolsteiner Zeit", sagte sie. Sein Vortrag sei sehr anspruchs- und niveauvoll gewesen. HINTERGRUND Die Gründung der Fachkonferenz "Schule-Kirche" setzte sich 2005 das Ziel, den Kontakt zwischen den pastoralen Mitarbeitern und den Schulen zu verstärken und das Lebens- und Arbeitsfeld Schule mitzugestalten. Bisher fanden Begegnungsabende zu den Themen "Wie spreche ich mit Kindern über den Tod?" und "Schulgottesdienste planen, gestalten und leiten" statt. Leiter der FK ist der Pastoralreferent Ulrich Stinner, Mitglieder sind die Gemeindereferentin Andrea Ennen, die Förderschullehrerinnen Monika Gangolf und Yvonne Weber, der Berufsschullehrer Rüdiger Jostock, die Religionslehrerin Monika Sebastian, der Leiter der Jugendbildungsstätte Don Bosco, Pater Christian Vahlhaus, und die Pastoralreferentin Andrea Weber. Kontakt: Dekanatsbüro Gerolstein-Hillesheim, Telefon 06593/2089930, E-Mail: dekanat.gerolstein-hillesheim@bistum-trier.de. (bb)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort