Bernd May ist neuer Stadtbürgermeister

Gerolstein · Deutliches Ergebnis mit fadem Beigeschmack: Der parteilose Bewerber Bernd May ist neuer Bürgermeister der Stadt Gerolstein. Der 51-Jährige setzte sich deutlich mit 73,6 Prozent der Stimmen gegen seinen Kontrahenten Knut Wichmann durch. Gerade einmal 1748 der 6116 Wahlberechtigten gingen zur Urne. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von nur 28,6 Prozent.

 Das noch amtierende Stadtoberhaupt Hermann Lux (links) gratuliert dem neu gewählten Bürgermeister Bernd May. Astrid May freut sich mit ihrem Mann. TV-Foto: Klaus Kimmling

Das noch amtierende Stadtoberhaupt Hermann Lux (links) gratuliert dem neu gewählten Bürgermeister Bernd May. Astrid May freut sich mit ihrem Mann. TV-Foto: Klaus Kimmling

 Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Der Applaus gilt dem Wahlsieger Bernd May. Dem Gegenkandidat Knut Wichmann (links) bleibt das Nachsehen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Der Applaus gilt dem Wahlsieger Bernd May. Dem Gegenkandidat Knut Wichmann (links) bleibt das Nachsehen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Um 18.33 Uhr am Sonntag, als das letzte Ergebnis aus dem Stadtteil Lissingen eingetrudelt ist, ist es amtlich: Der neue Bürgermeister der Stadt Gerolstein heißt Bernd May. Das hat Wahlleiter Hans-Josef Hunz im Sitzungssaal des Gerolsteiner Rathauses vor den rund zwei Dutzend Gästen verkündet. Applaus brandet für den 51-jährigen Finanz- und Immobilienmakler auf, seine Frau Astrid, die künftige Stadtbürgermeistergattin, nimmt aus den Händen des ersten Stadtbeigeordneten Hermann Lux einen Strauß Blumen und Glückwünsche entgegen.

Das künftige Stadtoberhaupt sagt nach Verkündigung des Wahlergebnisses: "Ich bin sehr glücklich, die Wahl gewonnen zu haben. Ein bisschen traurig macht mich jedoch die geringe Wahlbeteiligung." Und er kündigt an: "Ich werde meinen Beitrag dazu leisten, die Bürger bei den politischen Entscheidungen mitzunehmen."

Für seinen unterlegenen Mitbewerber findet er lobende Worte. Er sagt: "Knut, ich danke dir für den fairen und ehrlichen Wahlkampf." Genau dieses Thema, die politische Kultur unter den politisch Verantwortlichen, will May auch als eines der ersten anpacken. Er kündigt an: "Bei der ersten Stadtratssitzung Ende des Monats werde ich genau das ansprechen: dass ich mir ein menschlich vernünftiges Miteinander wünsche. Denn darauf baut sich alles auf."

Der unterlegene Knut Wichmann macht am Wahlabend keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Er sagt: "Der Abstand ist schon beachtlich. Das habe ich so nicht erwartet. Aber ich wünsche Bernd nun eine gute Hand zum Wohle der Stadt." Die geringe Wahlbeteiligung kommentiert er mit den Worten: "Das finde ich besonders betrüblich."

Nicht betrübt, sondern erfreut zeigt sich Interims-Stadtbürgermeister Hermann Lux, der in der kommenden Woche wieder ins Glied rücken und sich "nur" noch um seine Aufgaben als erster Beigeordneter kümmern wird. Er sagt: "Auch wenn die Arbeit Spaß gemacht hat, bin ich froh, den Stadtbürgermeister-Stuhl wieder freimachen zu können."

Die Wahl wurde notwendig, weil Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) Mitte Juni überraschend zurückgetreten war - rund ein Jahr nach dem Antritt seiner zweiten Amtszeit.

Öffentlich hat er sich bislang noch immer nicht zu den Gründen geäußert. Schwartz war sechs Jahre im Amt, für Bernd May wird die Amtszeit nach seiner Ernennung noch fast vier Jahre dauern, bis zur Kommunalwahl 2014.

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