Berndorf möbelt seinen Treffpunkt auf

Berndorf · Großinvestition für kleine Gemeinde: In Berndorf beginnt in diesem Sommer der rund 200 000 Euro teure An- und Umbau samt Sanierung des Gemeindehauses.

Berndorf. Das Gemeinde- und Vereinshaus ist das gesellschaftliche Zentrum von Berndorf. Denn in der kleinen Nachbargemeinde von Hillesheim gibt es schon seit geraumer Zeit keine Gastwirtschaft mehr. Dafür aber ein reges Vereinsleben: Musik- und Karnevalsverein, Tanz-, Senioren-, Frauen- und Turngruppe, Kirchenchor und Singkreis. Sie alle nutzen die unterschiedlichen Säle des Gemeinde- und Vereinshauses zur Zusammenkunft und Probe. Hinzu kommen der Ortsgemeinderat sowie die Familien, die das Gebäude für öffentliche und private Veranstaltungen nutzen. Ortsbürgermeister Egon Klaes sagt: "Das Gemeindehaus ist von Dienstag bis Sonntag jeden Tag belegt. Es ist die Heimat für unsere Vereine und der gesellschaftliche Treffpunkt im Ort."
Mängel an Wänden und Fenstern



Doch das aus dem Jahr 1939 stammende Haus weist an einigen Stellen erhebliche Mängel auf: Es gibt feuchte Wände, ein undichtes Dachfenster, Wasserflecken an der Decke sowie Lichtschächte und Holzverkleidungen, hinter denen "Überraschungen" erwartet werden. Dafür fehlen ein Behinderten-WC und ein rollstuhlgerechter Eingang, ein zweiter Fluchtweg im Brandfall, zusätzliche Abstellmöglichkeiten und ein Vordach vor dem Haupteingang. Das alles soll sich nun ändern. Ortsbürgermeister Klaes sagt: "Wir wollen jetzt was tun, damit auch die nachfolgenden Generationen noch einen schönen Treffpunkt haben."
Die Idee, das Gemeindehaus auf Vordermann zu bringen, gibt es zwar schon länger. Doch vor allem das fehlende Behinderten-WC und die Brandschutzauflage eines zweiten Fluchtwegs haben laut Klaes schließlich dazu geführt, dass das Vorhaben nun endlich realisiert wird. Der Plan für den An- und Umbau samt Sanierung ist bereits gemacht, Ende August sollen die Arbeiten beginnen.
Zuerst werden ein Vordach über dem jetzigen Haupteingang gebaut und ein Anbau an der Längsseite errichtet. Dort sollen künftig Bierbänke und Tische, Bühnenelemente und die Kuchentheke verstaut werden, denn der jetzige Lagerraum beim ehemaligen Eingang der Alten Schule wird zum Behinderten-WC umgebaut. Am Anbau entsteht zudem der rollstuhlgerechte Zugang mit Rampe, der ebenfalls als zweiter Fluchtweg angelegt wird. Klaes: "Das war eine Forderung der Kreisverwaltung in Sachen Brandschutz."
Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten werden auch andere Schönheitsreparaturen und Sanierungsarbeiten erledigt. So sollen die Fassadenplatten entfernt, feuchte Stellen trockengelegt, der Teppich im Sitzungssaal im Keller rausgerissen sowie die Deckenverkleidung und die Beleuchtung erneuert werden. "Die Decken sind alt, unansehnlich und weisen hier und da Wasserflecken auf. Zudem wollen wir die Neonröhren entfernen und stattdessen die Beleuchtung in die Decke integrieren", sagt Klaes.
Zwar ist das Vorhaben mit geschätzten 200 000 Euro Gesamtsumme keine kleine Investition für die kleine, aber finanziell nicht schlecht gestellte Gemeinde. Dank des hohen Zuschusses kann sie sich das Vorhaben aber leisten, ohne sich zu verschulden. Klaes sagt: "Wir erhalten rund 90 000 Euro Zuschuss, zahlen die gleiche Summe selbst und werden rund 20 000 Euro an Eigenleistung aufbringen." Dafür wird er in nächster Zeit "die Vereine ansprechen, denn schließlich profitieren sie ja auch von dem Gemeindehaus". Er ist aber fest davon überzeugt, genügend Helfer und Handwerker aus dem Dorf zusammenzubekommen. Und auch ein kleiner Haken bei der Sache schreckt Berndorfs Ortsbürgermeister nicht ab. Er berichtet: "Die Zuschüsse fließen erst 2013/2014, so dass wir vorfinanzieren müssen. Wegen der hohen Bezuschussung packen wir das Vorhaben trotzdem jetzt an, denn die Bausubstanz wird nicht besser, wenn wir warten." Im Herbst 2012 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und das Gemeinde- und Vereinshaus in neuem Glanz erstrahlen.

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