Besser als ein halbes Jahr Bio

DAUN. Seit 1982 veranstalten die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Deutsche Waldjugend und die Landesforsten alljährlich die Wald-Jugendspiele. Fast 1000 Kinder nahmen an den diesjährigen Spielen im Dauner Wehrbüsch teil.

"Wald-Jugendspiele - das ist besser als ein halbes Jahr Bio- Unterricht", sagte einmal ein Vertreter der Schulbehörde, und er hat Recht. Die 24. Wald- Jugendspiele in Rheinland- Pfalz zeigten deutlich, dass diese Veranstaltung sich im Schulbereich etabliert hat und beliebt ist. Wurden anfangs die Spiele nur an einem Tag durchgeführt, mussten die Veranstalter - die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Deutsche Waldjugend und die Landesforsten - schnell diesen Modus auf zwei Tage verlängern, da die Nachfrage zu groß war. Der Grund für den Erfolg: Die Kinder der dritten und siebten Klassen werden hier ohne Schulstress an die Natur und die Umwelt und besonders an die Belange des Waldes herangeführt. "Hauptsinn der Spiele ist es, den Kindern Umweltbildung und die nachhaltige Entwicklung des Waldes vor Augen zu führen", sagt Klaus-Josef Mark, Produktleiter der Bereiche Umweltbildung und Bildung für die nachhaltige Entwicklung, Walderlebnis, Erholung und Tourismus vom Forstamt Daun. Das Forstamt Daun und seine Mitarbeiter werden bei der Ausrichtung alljährlich von vielen Mitarbeitern der Nachbarforstämter Gerolstein, Hillesheim, Wittlich, Zell, Adenau, Prüm und Trier, den so genannten Patenförstern, unterstützt. Am Standort Daun nahmen in diesem Jahr über 1000 Kinder aus 21 Schulen der Region an den Wald-Jugendspielen teil. Landesweit waren es an 28 Standorten etwa 21 000 Schüler. "Hier sind sogar Lehrer dabei, die selbst als Kinder bei den Wald-Jugendspielen mitmachten", erzählt Karl-Ludwig Pentzlin, Leiter des Forstamtes Daun. Die Kinder erleben die Jugendspiele als Mix zwischen Spiel, Spannung und Wissensvermittlung unter Begleitung und anleitender Moderation ihres Patenförsters, der die Schulklasse am Vormittag über den rund drei Kilometer langen Parcours begleitet hat. Ob Pflanzen und Tiere des Waldes erkennen oder mit Hilfe von Tierlauten den Hörsinn und mit Materialien des Waldes in einem verschlossenen Kasten den Tastsinn schärfen - alle Spiele fördern bei den Kindern das Verhältnis zu Mutter Natur und besonders zum Wald. Spaß war natürlich auch dabei: An der beliebten Sägestation etwa konnten die Kinder auch im direkten Wettbewerb ihre Kräfte messen.

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