Damit Menschen besser lesen und schreiben lernen Initiative im Vulkaneifelkreis bietet Hilfe für beim Lesen- und Schreibenlernen

Gerolstein · Deutschlandweit ist das „Alfa-Mobil“ unterwegs, um Werbung für Lese- und Schreibkurse zu machen und die Öffentlichkeit zu informieren. Am 21. September macht es erstmals in Gerolstein Station.

 Mit dem „Alfa-Mobil“ wirbt der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung für Lese- und Schreibkurse.

Mit dem „Alfa-Mobil“ wirbt der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung für Lese- und Schreibkurse.

Foto: tv/Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.

„Wir haben draußen genug Platz in schöner Umgebung, und wir bieten im Haus Speisen und Getränke an“, nennt Rita Novaki zwei Vorzüge des MGH als Standort für das Alfa-Mobil. „Zudem sind wir ohnehin Anlaufstelle vielfältiger Angebote für alle Generationen“, betont sie.

   Die Diplom-Betriebswirtin Rita Novaki leitet das MGH in Gerolstein seit 2017. Mit der Grundbildung und der Alphabetisierung hat sie seit 2013 zu tun, als Rheinland-Pfalz als einziges Bundesland das Kompetenznetzwerk Grundbildung und Alphabetisierung – kurz GrubiNetz – in Trägerschaft von fünf Weiterbildungsträgern startete; hier bei uns in der Region ist die Katholische Erwachsenenbildung (KEB RLP) der Träger. Seither ist Novaki regionale Netzwerkkoordinatorin für den Raum Eifel/Mosel/Trier. Im MGH könne sie Menschen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen erreichen – „etwa weil sie das Schreiben verlernt oder es durch Krankheit oder andere Einwirkungen vergessen haben“, erklärt sie. Überhaupt: Lesen und Schreiben seien elementare Grundkompetenzen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, betont sie. Menschen schrieben täglich privat, kommunizierten in sozialen Netzwerken, und es gebe kaum Berufe, in denen keine Lese- und Schreibkenntnisse benötigt würden. Sogenannte „gering literalisierte Menschen“ arbeiteten oft in prekären Arbeitsverhältnissen mit geringen Einkommen und wenig Aufstiegschancen. Sie versteckten ihre Schwäche und fühlten sich häufig gesellschaftlich ausgeschlossen. Sich dem Thema zu öffnen, sei ein erster wichtiger Schritt, weiß Novaki. Darauf werde der Fokus besonders am Weltalphabetisierungstag (8. September) gerichtet.

   Im MGH gibt es als besondere Angebote für Betroffene ab 16 Jahren das Lerncafé und das Lerncafé digital, den Plus-Minus-Treff als Grundbildung in finanziellen Angelegenheiten, die Workshop-Reihe „einfach.digital.lernen“, den offenen Bücherschrank mit Literatur in einfacher Sprache sowie persönliche Beratung. Nun macht das Alfa-Mobil (siehe Info), koordiniert durch GrubiNetz RLP, Station und möchte weitere Fachinformationen, Kontaktdaten von Bildungsträgern, Hinweise auf Informations- und Bildungsangebote sowie Ansichtsexemplare von Unterrichtsmaterialien und leicht lesbarer Lektüre unter die Leute bringen. Es dient nach den Worten der Koordinatorin Rita Novaki auch zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Besetzt ist es mit einem Dreier-Team, zu dem auch ein „Lerner“ gehört, ein Betroffener. Das Team lädt die Besucher zu verschiedenen Aktivitäten ein, und es besteht die Möglichkeit kleiner Gewinne. Zum Abschluss des Aktionstages findet um 16.30 Uhr im MGH ein Vortrag zum Thema „Patientenverfügung in leichter Sprache“ statt. Referentin ist Vera Appel-Jösch (Quirnbach), deren Spezialgebiet die Übersetzung von Texten in leichte Sprache ist.

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