Besuch mit der Maus bei den Armaturen

Wenige Monate nach dem Verkauf von Ideal Standard an eine private Investmentfirma gehen die Geschäfte im Wittlicher Werk ihren gewohnten Gang. Derzeit sind dort 566 Mitarbeiter damit beschäftigt, hochwertige Bad-Armaturen herzustellen.

Wittlich. (har) Es war für den Mainzer Sozial-Staatssekretär Christoph Habermann (SPD) der erste Besuch im Landkreis und damit auch im Werk von Ideal Standard in Wittlich. Er betrat damit Neuland. Das haben auch die Mitarbeiter des Ideal-Standard-Werks vor einigen Monaten betreten. Denn seit 1. November 2007 befindet sich das Unternehmen in Privatbesitz. Die bei Bekanntwerden des Verkaufs der Werke vorhandenen Befürchtungen, haben sich nach Ansicht des Betriebsratsvorsitzenden Peter Schleidweiler nicht bestätigt. "Vom Besitzerwechsel haben wir Mitarbeiter wenig mitbekommen", sagte Schleidweiler. Jenseits der Führungsebene habe es hingegen keine personellen Veränderungen gegeben. 566 Mitarbeiter sind derzeit in Wittlich mit der Herstellung hochwertiger Armaturen für Badezimmer beschäftigt, sagte Werkleiter Jürgen Pohl. Er ließ vor dem Rundgang durch die Werkhallen Bilder für sich sprechen: Ein Film im Stil der Sachgeschichten aus der "Sendung mit der Maus" zeigte, wie die Armaturen in Wittlich hergestellt werden. Da blieben bei Staatssekretär Habermann fast keine Fragen mehr offen. Zahl der Leiharbeiter deutlich reduziert

Warum es unter den Beschäftigten bisher nur 18 Auszubildende gebe, wollte er dann doch wissen. Das sei sicher noch ausbaufähig, sagte er. Das wurde ihm von der Werksleitung bestätigt. Personalchef Klaus Schneider sagte, dass die Zahl der jährlich einzustellenden Auszubildenden von fünf auf sieben erhöht werde. Derzeit sei man auf der Suche nach angehenden Galvaniseuren. Zudem nehme das Werk am Projekt "Azudent" teil, bei dem Teilnehmer in vier Jahren Industriemechaniker und Bachelor of Engineering werden können (der TV berichtete). Zufrieden war der Staatssekretär im Sozialministerium ebenfalls mit der Antwort auf die Frage nach der Zahl der Leiharbeiter. Die ist laut Werkleiter von mehr als 100 im vergangenen Jahr auf 15 reduziert worden. "Damit werden Marktschwankungen ausbalanciert", sagte Pohl. Mehr als zwei Dutzend der früheren Leiharbeiter haben zudem inzwischen eine Festanstellung bei Ideal Standard erhalten. Festes Sicherheitsschuhwerk war abschließend beim Werksrundgang gefragt, ehe der Staatssekretär aus Mainz seine Rundreise durch sein persönliches Neuland Landkreis Bernkastel-Wittlich fortsetzte.

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