Beteiligte einig: "Wir machen weiter!"

Dockweiler/Daun · Mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner als Schirmherrn hat Bäcker Josef Utters, unterstützt vom Lions Club und dem Gewerbe- und Verkehrsverein Daun, eine Aktion gestartet, um eine fast vergessene Fastnachtstradition in Erinnerung zu rufen und dabei auch etwas für einen guten Zweck zu tun.

 Besondere Freude für Sabine Kapell (vorn, Zweite von links) vom Verein Little Prinz: Sie bekommt 3250 Euro von den Vertretern von Lions Club und Gewerbe- und Verkehrsverein sowie Karnevalisten aus Dockweiler und Josef Utters (hinten, Zweiter von links). TV-Foto: Stephan Sartoris

Besondere Freude für Sabine Kapell (vorn, Zweite von links) vom Verein Little Prinz: Sie bekommt 3250 Euro von den Vertretern von Lions Club und Gewerbe- und Verkehrsverein sowie Karnevalisten aus Dockweiler und Josef Utters (hinten, Zweiter von links). TV-Foto: Stephan Sartoris

Foto: (e_daun )

Josef Utters ist ein eingefleischter Fastnachter, der es schade findet, dass das Karnevalsbrauchtum immer mehr in Vergessenheit geraten ist. Wie die Tradition des "bokere john". Der alte Eifeler Ausdruck kommt von "Boken" (Maske) und "Bokert" (Maskenträger), "bokere john" bedeutet also "maskiert gehen".Süßigkeiten als Lohn


Das Lied "Ich bin ein kleiner König, gebt mir nicht zu wenig…" haben viele noch im Ohr, aus der Zeit, als fast alle Kinder und Jugendlichen sowie in einigen Orten auch Erwachsene an den Karnevalstagen von Haus zu Haus zogen. Ihr Gesang wurde mit Süßigkeiten (für die Großen gab es ein Getränk) belohnt. Für die Kinder war das Singen (in Daun zum Beispiel an Weiberdonnerstag) ein ganz besonderer Tag - lange her. Dass dieses Brauchtum zusehends an Bedeutung verloren hat, wollte Utters nicht einfach so hinnehmen. Zunächst in seinem Heimatort Dockweiler - aber warum nur dort? Diese Frage hat er im vergangenen Jahr gestellt und Mitstreiter gesucht. Mit Erfolg: Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, der Lions Club Daun und der Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Daun zählen zu den Unterstützern der Aktion. Von der Firma Heller Kunst aus Dreis-Brück gestaltete Hampelmänner sollten die Häuser und Geschäfte kenntlich machen, die damit zeigen: Wer zum Singen kommt, ist hier willkommen. 250 Hampelmänner wurden zum Preis von zehn Euro verkauft (zwei gingen sogar nach Mönchengladbach), 3,50 Euro davon gehen an einen guten Zweck wie für den Verein Little Prinz, der Projekte in Kenia fördert. Mit einigen Spenden sind nun 3250 Euro zusammengekommen, "mehr als ich erwartet hatte", sagt beispielsweise GVV-Geschädtsführer Wolfgang von Wendt. 2500 Euro hatte sich Josef Utters als Ziel gesteckt und freut sich, diese Summe übertroffen zu haben. Er wird sich selbst anschauen, wo das Geld investiert wird, und macht sich am 5. März auf nach Afrika. Sabine Kapell aus Betteldorf vom Verein Little Prinz freut sich über "das tolle Ergebnis". Der Verein unterhält in einem Ort in Kenia nahe des Victoria-Sees ein Waisenheim und eine kleine Schule. 25 Kinder werden betreut und sieben Angestellte bezahlt. Auf gut 40 000 Euro beläuft sich das Jahresbudget. Von dem Geld aus der "Bokere john"-Aktion sollen unter anderem zwei Solarbatterien angeschafft werden. Alle Beteiligten sind sich einig: "Wir machen weiter!"

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