Bewegter Schultag für fitte Fünftklässler

DAUN. Durch eine Kombination von Sport- und Ganztagsschulprogramm will das Thomas-Morus-Gymnasium (TMG) die Fünftklässler im neuen Schuljahr fördern und geht auf Elternwünsche der Ganztagsschüler ein.

 Eine Sportstunde täglich steht am Thomas-Morus-Gymnasium ab Schuljahresbeginn auf dem Stundenplan der Fünftklässler. Foto: Elisabeth Schneider

Eine Sportstunde täglich steht am Thomas-Morus-Gymnasium ab Schuljahresbeginn auf dem Stundenplan der Fünftklässler. Foto: Elisabeth Schneider

Nachdem das Interesse von Eltern und Schülern am freiwilligen Modell der Ganztagsschule (GTS) am TMG während des vergangenen Schuljahrs stark abgenommen hatte, legt die Schulleitung nun ein erneuertes Konzept vor. Im TV-Gespräch Anfang dieses Jahres hatte GTS-Leiter Rudolf Müller-Keßeler die vielfältige Zusammensetzung der Ganztags-Schülerschaft als eines der größten Probleme bezeichnet. Im neuen Schuljahr wird das bisherige Modell, bei dem Schüler aller Klassenstufen aus einem breiten Kursangebot wählen können, durch Ganztagsunterricht und Hausaufgabenbetreuung für eine ganze Klasse ersetzt. Zwei der drei fünften Klassen haben zur Halbzeit am Vormittag täglich eine Stunde Sport. Der Tag wird optimal strukturiert

Eine der beiden Sportklassen nimmt zusätzlich an einer überarbeiteten Form der GTS teil. "Der Tag wird so optimal strukturiert", sagt Sportlehrer Hermann Kremer-Eis. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen diese Ansicht. Kinder sind ausgeglichener und aufnahmefähiger, wenn während des Schultags mehrmals Bewegungs- mit Lernphasen wechseln. Außer auf die Konzentration wirke sich Sport auch positiv auf das Sozialverhalten aus, zitiert Kremer-Eis weiter die Wissenschaft. Die Idee, Kindern durch die tägliche Sportstunde einen Ausgleich zur Kopfarbeit im Unterricht zu geben, ist nicht ganz neu in der Kreisstadt. An der Grundschule Daun waren bereits 2002 die ersten "I-Dötzchen" mit einem Sportförderprogramm gestartet. Die ersten fitten Grundschüler haben nach den Sommerferien die Möglichkeit, am TMG ihr "bewegtes" Schulleben fortzuführen. Zwar solle Sportförderung an rheinland-pfälzischen Schulen groß geschrieben werden, doch finanzielle Unterstützung des Sport-plus-GTS-Projekts sei letztlich ausgeblieben, da die Pläne des TMG nicht den Vorstellungen der zuständigen Behörden entsprochen hätten, berichtet Kremer-Eis. Die Nachfrage der Eltern sei so stark gewesen, dass die zusätzlich benötigten Sportstunden nun durch Umschichtung schuleigener Mittel abgedeckt würden. Andere Gymnasien versuchen derzeit, die besten Schüler einer Sportart zu bündeln. Doch den Dauner Pädagogen geht es laut Kremer-Eis weniger um die Erziehung von Leistungssportlern, sondern eher um einen "breitensportlichen" Ansatz, der als Teil des Schulkonzepts allen Schülern möglichst sinnvolle Förderung bieten soll. Den Startschuss für die erste Ganztagsschulklasse wertet GTS-Leiter Rudi Müller-Keßeler als Vorteil gegenüber dem bisherigen GTS-Modell: "Der Ganztags-Unterricht im Klassenverband entspricht auch eher dem Wunsch der Eltern, die vor allem auf den Schulerfolg ihres Kindes Wert legen." Projektarbeit mit den Sextanern sei ebenfalls geplant, doch der Schwerpunkt der GTS liege auf der verbesserten Hausaufgabenbetreuung, erläutert Müller-Keßeler. "Alle Schüler haben so bessere Chancen auf individuelle Hilfestellung, da der Nachmittagsunterricht von einem Hauptfachlehrer gestaltet wird, der die Kinder genau kennt." Nach Informationen von Müller-Keßeler und Kremer-Eis ist das TMG die einzige Schule landesweit, die ein Betreuungsprogramm in der Kombination aus GTS und Sport für Schüler und Eltern im Angebot hat. Im Schuljahr 2006/2007 wird sich zeigen, ob das TMG-Konzept Schule macht.

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