Bierkrüge, Bibeln, Bügeleisen, Blechdosen

Walsdorf · Streitbarer Kommunalpolitiker und leidenschaftlicher Sammler: Das Haus von Horst Kolitsch gleicht einem Museum.

 Sein Haus in Walsdorf ist ein riesiges Museum: Horst Kolitsch inmitten seiner Sammlerstücke wie Blechdosen, Bügeleisen, Gebetbüchern oder Haussegensbildern. TV-Foto: Helmut Gassen

Sein Haus in Walsdorf ist ein riesiges Museum: Horst Kolitsch inmitten seiner Sammlerstücke wie Blechdosen, Bügeleisen, Gebetbüchern oder Haussegensbildern. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Walsdorf Horst Kolitsch ist ein Mann mit vielen Talenten und vielen Funktionen. Der 77-Jährige führt ein Sägewerk und ist seit mehr als 20 Jahren Bürgermeister von Walsdorf. "Langweilig war es nie", resümiert er sein bisheriges Leben.
Er stammt aus Seifen im Erzgebirge und wohnt seit 1978 in Walsdorf. Bekannt ist er als Unternehmer und Kommunalpolitiker - eigenwillig, streitbar ("Zuerst bin ich mal gegen alles"), nicht überall beliebt, ein Mann mit Ecken und Kanten.
Und der Privatmann Hoko, wie er sich selbst nennt? Der ist ein leidenschaftlicher Sammler, sammelt praktisch alles. "Ich mache das alles nur aus Spaß an der Freude", sagt er.
Sein Haus in Walsdorf ist ein riesiges Museum. An der Wand hängen die original Unterschriften der Fußball-Weltmeister von 1954 um den legendären Kapitän Fritz Walter; eine Urkunde belegt, dass Kolitsch auch ein Stück vom Mond gehört.
Er sammelt Bierkrüge, Bibeln (die älteste ist von 1648), Bügeleisen (davon hat er rund 300 Stück), Delfter Porzellan, alte Sprudelflaschen, Möbel, Teppiche, alte Holzreisekisten, Altäre von russischen Popen und Haussegensbilder. Diese hingen einst in jedem Haus mit guten und frommen Sprüchen für das Wohlergehen der Familie.
Auch auf eine prächtig bebilderte Kurfürstenbibel aus dem 15. Jahrhundert ist Kolitsch stolz. Besonders alte Blechdosen haben es ihm angetan. 7500 Dosen besitzt er. Vor einigen Jahrzehnten hat seine Leidenschaft fürs Blech angefangen, auf Flohmärkten findet der Sammler hin und wieder noch ein Stück. Fein säuberlich stehen sie nach Arten geordnet auf seinen Schränken und Regalen im Flur und in Räumen - von der Nivea-Creme-Dose, Tee- und Kaffeedosen, Dosen für Bohnerwachs, Nähmaschinennadeln, Pralinen und Süßigkeiten, Tabak, Gebäck bis zu Dosen für Lakritz, Waschmittel, Heringe. Auch Schmuckdosen wie die mit Porträts von Staatsmännern wie Roosevelt, Stalin, Churchill und Chiang Ka Shek sind dabei.
"Die Dinger kannst du nicht nachmachen, das sind Werte. Es macht einen Riesenspaß, sie zu sammeln", sagt Kolitsch. Sieben verschiedene Briefmarken mit Wappen hat er entworfen (von der 1200-plus-1-Jahrfeier des Walsdorfer Ortsteils Zilsdorf und seinem patentierten Logo "Ruhige Zeiten - Urlauben in der Vulkaneifel") und seine Jugenderinnerungen unter dem Titel "Die Kinder aus der Villa" veröffentlicht. Eben ein Mann mit vielen Talenten.
Weitere Infos im Internet:
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