Bischof im Gänsestall

SCHALKENMEHREN. (HG) Wie in vielen anderen Dörfern versammelten sich auch in Schalkenmehren Erwachsene und Kinder zum traditionellen St. Martinszug.

Alljährlich das vertraute Bild: Kinder mit Laternen ziehen durch die Straßen und singen Martinslieder. Der Gedenktag am 11. November geht zurück auf den Heiligen Martin von Tours. Martin wurde im Jahr 316 n. Chr. als Sohn eines römischen Offiziers in Pannonien - im heutigen Ungarn - geboren. Als er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbeiritt, teilte er seinen weiten Mantel mit seinem Schwert und schenkte dem Bettler die eine Hälfte. In der folgenden Nacht erschien ihm der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Nach diesem Erlebnis ließ Martin sich taufen. Später wurde er Bischof der Stadt Tours, was er fast 30 Jahre lang blieb. Eine Legende erzählt davon, dass Martin sich zuerst dazu nicht würdig genug fühlte und sich in einem Gänsestall vor dem Volk versteckte. Die Gänse in diesem Stall schnatterten aber so laut, dass sie Martin verrieten - und zur Strafe ließ er sie dann braten. Daher kommt vermutlich auch der Brauch, dass man am 11. November in manchen Gegenden eine Martinsgans isst. Martin wurde vom Papst heiliggesprochen und ist der Schutzpatron für viele Berufe: für Winzer, Fassmacher, Huf- und Waffenschmiede, Weber, Schneider, Bürstenbinder, Gerber, Hirten, Hutmacher und Müller.

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