Natur- und Artenschutz Es summt und blüht an der Kreisverwaltung Vulkaneifel

Daun · Die Behörde in Daun schafft auf eigenen Grünflächen Lebensräume für Insekten und Co.

 Um als Vorbild zu wirken, hat der Landkreis Vulkaneifel ein ökologisches Grünflächenkonzept für die eigenen Siedlungsflächen aufgestellt.

Um als Vorbild zu wirken, hat der Landkreis Vulkaneifel ein ökologisches Grünflächenkonzept für die eigenen Siedlungsflächen aufgestellt.

Foto: TV/Mario Hübner

Wer sich in letzter Zeit auf dem Weg zur Kreisverwaltung oder der Kreisbibliothek in Daun begeben hat, dem sind möglicherweise bereits hochgewachsene Wiesen aufgefallen. Hierbei handelt es sich jedoch keineswegs um eine Einsparmaßnahme. Vielmehr sind die Flächen Bestandteil des ökologischen Grünflächenkonzepts der Kreisverwaltung Vulkaneifel.

Klimawandel und Pestizide Der Klimawandel und das voranschreitende Artensterben betreffen insbesondere auch die Insekten. Intensivierung der Landnutzung sowie der Einsatz von Pestiziden töten viele Insekten oder machen es ihnen zumindest immer schwerer, ausreichend Lebensräume zu finden. Nicht zuletzt ist dies auch auf Bundesebene erkannt und das Insektenschutzgesetz verabschiedet worden, das seit dem März 2022 in Teilen auch das Bundesnaturschutzgesetz ergänzt. Neben der „freien Natur“ verbirgt sich auch im Siedlungsbereich ein enormes, oft ungenutztes Flächenpotential für den Natur-, Arten- und Klimaschutz. Insbesondere öffentliche Grünflächen unterliegen einer regelmäßigen Pflege, obwohl sie eigentlich nicht wirklich genutzt werden und sogenannte „eh-da“-Flächen darstellen. Dies betrifft auch öffentliche Grünflächen des Landkreises Vulkaneifel, der mit etwa 13,5 Hektar Fläche (Gelände der Kreisverwaltung und der Schulen in Kreisträgerschaft) selbst über ein enormes Flächenpotential verfügt.

Um als Vorbild voranzugehen, hat der Landkreis Vulkaneifel ein ökologisches Grünflächenkonzept für die eigenen Siedlungsflächen aufgestellt. Dabei steht der Insektenschutz im Mittelpunkt und einige Grünflächen sollen zu „Hot-Spots“ der Biodiversität im Siedlungsraum entwickelt werden. So möchte die Kreisverwaltung Rückzugs- und Verbundstrukturen für die heimische Flora und Fauna schaffen. Neben der Schaffung wertvoller ökologischer Flächen, soll die Öffentlichkeitsarbeit ein wesentlicher Bestandteil des Grünflächenkonzepts sein. Insbesondere Schulen sollen eingebunden werden und unter anderem die Möglichkeit erhalten, die Flächen in ihren Unterricht einzubinden. Des Weiteren sind Mitmach-Aktionen für Bürger und Bürgerinnen geplant, um das Interesse am Thema Insekten- und Klimaschutz im Siedlungsbereich zu fördern.

Nisthilfe für Wildbienen  Das Grünflächenkonzept ist ein langfristiges und dauerhaftes Projekt. Der Startschuss erfolgt in diesem Sommer und wird im Rahmen des „Regionalbudget im Leader-Ansatz – Förderung von Kleinstprojekten“ gefördert. Der Landkreis erhält Zuwendungen von bis zu 14.250 Euro. Hierdurch wird zum Beispiel die Anschaffung eines Doppelmesser-Mähbalkens gefördert, der eine schonende Wiesenmahd ermöglicht. Darüber hinaus werden Kleinbiotope wie beispielsweise Erdhügel als Nisthilfe für Wildbienen angelegt. Die kreiseigenen Flächen sollen so ökologisch aufgewertet und gleichzeitig zu Naturerlebnisräumen werden.

Schulen bringen sich ein Die Schulen in Kreisträgerschaft wurden im Vorfeld informiert und konnten sich mit ihren eigenen Ideen einbringen. Beispielsweise werden im Rahmen der Förderung Sträucher und Obstbäume angeschafft, die dann in Pflanzaktionen die Schulgelände ökologisch aufwerten. Mit „Forschersets“, bestehend aus einfachen Bestimmungsbüchern für heimische Tiere und Pflanzen, soll die Vermittlung von Artenkenntnis unterstützt werden.

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