Bräute und Banditen kommen auf die Löwenburg

Gerolstein · Die Probenzeit ist gelaufen, am Samstag ist um 18 Uhr Premiere: Die Burgschauspieler führen in diesem Jahr auf der Löwenburg die Komödie "Blumen, Bräute und Banditen" auf - mit 50 Darstellern unter der Regie von Ernst Krämer.

Gerolstein. "Den Alltag für ein paar Stunden vergessen und sich vor der herrlichen Kulisse der Löwenburg über die turbulenten Ereignisse in dem mexikanischen Banditendorf Gero-Villa amüsieren": Das versprechen Regisseur Ernst Krämer und der Vorstand der Gerolsteiner Burgschauspieler mit Thomas Krämer, Sandra Kalmes, Diana Stump und Yvonne Bungartz.

Fester Stamm an Schauspielern: Um dieses Versprechen auch einlösen zu können, hat sich die 50-köpfige Truppe ausgiebig - ein halbes Jahr lang - mit ihren Rollen beschäftigt und das Stück geprobt, zuletzt in Kostümen am Spielort. Traditionell wirken bei den Aufführungen der Burgschauspieler Menschen allen Alters mit. Szenen mit einem Dutzend oder mehr spielenden, raufenden, singenden, tanzenden Kindern sind den langjährigen Besuchern bekannt.
Es gibt einen Stamm an Schauspielern, der von Anfang an und (fast) jedes Mal dabei ist, darunter Margret Tombers (60), Gründungsmitglied und ein Jahrzehnt lang Vorsitzende (2003 von 2012). Im aktuellen Stück spielt Tombers eine altersweise Indianerin, die das Treiben im mexikanischen Gero-Villa (siehe Extra) aus der Ferne beobachtet und kommentiert.
Oder Diana Stump (40), die dieses Mal die "Senora Flores" spielt und davon schwärmt, wie schön es ist, immer wieder in eine andere Rolle zu schlüpfen und mit den "Kollegen" in immer wieder neuen Konstellationen zusammenzuarbeiten. "Es macht mir Spaß, andere Menschen froh zu machen und kulturelles Gut zu bewahren", bringt Burgschauspielerin Yvonne Bungartz (43) ihre Motivation, dem Freilichttheater seit vielen Jahren als Aktive verbunden zu bleiben, zum Audruck. In "Blumen, Bräute und Banditen" spielt sie eine Ordensschwester.

Truppe besteht seit 20 Jahren: Mit dem aktuellen Stück feiern die Burgschauspieler auch ihre Vereinsgründung vor 20 Jahren. Begonnen hatte die Schauspielerei aber bereits 1986. Im Rahmen der 650-Jahr-Feiern zur Verleihung der Stadtrechte an Gerolstein hatte eine in Trägerschaft der Volkshochschule Gerolstein stehende Laienspielgruppe das historische Stück "Der Speerwurf" auf der Löwenburg aufgeführt hat. Es folgten die Inszenierungen "Der Maulkorb" (1987), "Die Feuerzangenbowle" (1990) und "Schneewittchen" (1991).
Die erste Aufführung nach der Vereinsgründung (1993) war Hofmannsthals "Jedermann" im darauffolgenden Jahr. Seither widmen die Burgschauspieler sich im Zweijahres-Rhythmus in Tragödien und Komödien historischen und literarischen Figuren, zuletzt dem "Pittchen" aus Clara Viebigs "Weiberdorf".
Erstmals bietet der Verein bei den Aufführungen von "Blumen, Bräute und Banditen" Sitzkissen zum Verleih an. Und Regenponchos zum Verkauf: "Die wir in diesem Jahr aller Voraussicht nach aber nicht brauchen werden," meint Diana Stump.Extra

Eher zwanglos geht es in dem mexikanischen Dorf Gero-Villa zu. Bis zu dem Tag, an dem Nonnen Einzug halten, um die Arbeit der katholischen Missionsstation zu überprüfen und neue Sitten einzuführen. Nun ist der Einfallsreichtum der Dorfbewohner gefragt. Leichte Mädchen werden zu Nonnen, Banditen zu Bauern, statt Tequila gibt es Hagebuttentee. Karten für die Premiere und die fünf weiteren Aufführungen am Samstag, 24., 31. August und 7. September (jeweils 18 Uhr), sowie Sonntag, 25. August und 1. September (jeweils 15 Uhr), kosten sieben Euro für Erwachsene und vier Euro für Kinder. bb Kartenvorverkauf: TW Gerolsteiner Land, Papeterie Hoffmann oder per E-Mail an: yvonne.bungartz@ burgschauspieler.de

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