Brauchtumspflege wird hier großgeschrieben

Termin in 558 Metern Höhe: 91 der 240 Steineberger sind der Einladung des Trierischen Volksfreunds zur Dorffoto-Aktion gefolgt. Eine Resonanz, mit der Ortsbürgermeister Heinz Bohr zufrieden ist.

Steineberg. Heinz Bohr hat alle Hände voll zu tun. Per Handy trommelt er noch einige Steineberger zur Dorffoto-Aktion des Trierischen Volksfreunds herbei. An diesem Tag sind nämlich etliche Leute aus der 240-Einwohner-Gemeinde unterwegs, weil der Karnevalsverein eine Rallye organisiert hat, bei der es allerdings nicht um Geschwindigkeit, sondern darum geht, bestimmte Aufgaben zu lösen.

Ortsbürgermeister Bohr hat einigen Erfolg darin, noch ein paar Nachzügler zum Treffpunkt Kirche zu beordern. Am Ende sind es 91 Steineberger, die sich fürs große Gruppenbild aufstellen. "Für die besonderen Umstände bin ich doch zufrieden mit der Resonanz", sagt der Bürgermeister, der schon seit 1984 an der Spitze des Dorfs in der Verbandsgemeinde Daun steht.

Der Ort liegt zwar auf einem Berg, aber die Steineberger blicken nicht auf andere herab, sondern voraus. So hat sich die Gemeinde des Themas "Demografischer Wandel" schon vor Jahren angenommen. "Wir waren und sind aktiv in Sachen Dorferneuerung und -entwicklung und haben damit gute Erfahrungen", berichtet Heinz Bohr. So werden jungen Familien "gute Gründe" zum Bauen und Wohnen in Steineberg geboten: ein günstiger Grundstückspreis im Neubaugebiet "Unter der Ley"; eine Starthilfe von 1500 Euro nach dem Einzug in einen Neubau (gilt aber auch nach Kauf und Einzug in einen Altbau), zudem erhalten alle Eltern im Ort mit der Einschulung jedes Kindes eine Unterstützung von 1000 Euro.

Dass Steineberg für junge Familie lebenswert ist, bestätigen Markus und Christiane Franzen, die mit ihrer elf Monate alten Tochter Elena zum Fototermin gekommen sind: "Hier lässt es sich richtig gut aushalten, und es ist ein gutes Umfeld für Kinder."

Bürgermeister Bohr verweist auf die Vereine im Dorf, darunter der vor einigen Jahren gegründete Brauchtumsverein. "Der Verein hält vieles am Leben wie das Aufstellen des Maibaums oder das Klappern vor Ostern. Uns ist es wichtig, dass die Bräuche für die Kinder und Jugendlichen lebendig bleiben", erklärt der 70-Jährige. Die Steineberger leben ohnehin schon auf 558 Meter Höhe, aber es ist für sie und auch viele Besucher kein Problem, noch etwas höher zu kommen. Möglich macht das die 2003 eröffnete, fast 30 Meter hohe Vulcano-Infoplattform auf der "Steineberger Ley". Der Aussichtspunkt hat sich laut Ortsbürgermeister Bohr zu einer Tourismus-Attraktion entwickelt.

Die Dorffoto-Aktion des Trierischen Volksfreunds geht weiter: am Samstag, 11. September, in Hörschhausen (Treffpunkt: 14 Uhr am Gemeindehaus) und Katzwinkel (Treffpunkt: 15 Uhr, Dorfplatz).

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