Brötchentaste gilt länger

Gerolstein · Ab Januar wird das Parken in Gerolstein um ein Drittel teurer: Um sich zu entschulden, hebt die Stadt die Gebühren auf den Parkplätzen in der Innenstadt an. Das freie Parken per Brötchentaste wird aber nur auf 30 Minuten anstatt der zunächst geplanten 15 Minuten reduziert. Es wird mit jährlichen Mehreinnahmen von 34 000 Euro gerechnet.

Gerolstein. Gleich in seiner ersten Stadtratssitzung als neuer Vorsitzender der CDU-Fraktion hat Helmuth Hauth eine "Duftmarke" gesetzt. Anders als noch seine Fraktionskollegin und Vorgängerin Monika Neumann und auch Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) in der Novembersitzung des Stadtrates sprach er sich in der jüngsten Ratssitzung gegen die deutliche Reduzierung des kostenlosen Kurzparkens (der sogenannten Brötchentaste) aus: "Mit der Gebührenanhebung kann die CDU-Fraktion leben, aber wir wollen den Bürgern auch künftig einen unbeschwerten Einkauf ermöglichen. Daher plädieren wir für eine Reduzierung der Parkzeit bei der Brötchentaste von einer Stunde auf 30 Minuten."
Damit war er auf einer Linie mit der SPD, die für diesen Einnahmeausfall aber die Gebühren von bislang zehn Cent für 15 Minuten auf 30 Cent erhöhen wollte. Das wollte die CDU wiederum nicht und setzte sich knapp durch: mit neun zu acht Stimmen bei drei Enthaltungen. Hauth sprach von einem "ersten Erfolg".
In der November-Stadtratssitzung war im Rahmen des Beitritts zum Entschuldungsfonds noch eine Reduzierung der Brötchentaste auf 15 Minuten befürwortet worden. Monika Neumann (CDU) hatte dies mit veranschlagten 6500 Euro begründet, die der Stadt durch 15 Minuten zusätzliche freie Parkzeit entgehen würden. Stadtbürgermeister May hielt nach dem Entschuldungsfonds-Beschluss das Thema ohnehin für abgehakt.
Auch der Grüne Horst Lodde fand kein Gehör. Er kritisierte, dass künftig auch auf dem Kirmesparkplatz, wo Bahnpendler und Mitarbeiter der Gerolsteiner Geschäfte zumeist parken, Gebühren erhoben werden: "Es ist nicht gut, dass die Pendler künftig abkassiert werden." Konnten sie dort bislang kostenfrei parken, so müssen sie ab Januar einen Euro pro Tag oder fünf Euro pro Woche zahlen.
Extra

Wurden auf den Parkplätzen in der Raderstraße, hinter der Kreissparkasse, an der Touristinfo, neben dem Rondell und in der Altstadt bislang zehn Cent für zehn Minuten Parken erhoben, sind es künftig 20 Cent für 15 Minuten. Der Preis für eine Stunde Parken steigt somit von 60 auf 80 Cent. Das entspricht einer Steigerung von 33 Prozent. Ebenfalls verändert wird das kurzzeitige Freiparken. Das war bislang eine Stunde möglich (an der Kreissparkasse eine halbe Stunde). Künftig kann über die Brötchentaste nur noch eine halbe Stunde umsonst geparkt werden. Die Höchstparkdauer bleibt bei zwei Stunden. Eine besondere Rolle nimmt der Kirmesparkplatz an der Hochbrücke ein, der vor allem für Bahnpendler gedacht ist. Dauerparker zahlen für einen Tag einen Euro, für fünf Tage fünf Euro. Kurzzeitparker zahlen wie auf den anderen Parkplätzen 20 Cent für 15 Minuten. Kostenloses Parken ist weiterhin auf dem angrenzenden Platz zwischen Postbrücke und Straßenverkehrsamt möglich. Auch auf dem Postvorplatz und in der Hauptstraße kann kostenfrei mit Parkscheibe geparkt werden. mh

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