Eisenbahngeschichte Neues Werk im alten Wartesaal der Jünkerather Station

Jünkerath · Die Eisenbahnfreunde präsentieren ihr nächstes Buch, es befasst sich mit der Strecke von Ahrdorf nach Blankenheim-Wald.

 Streckenbau bei Mülheim. Im Sonntagsornat haben sich Nikolaus Berg, der aus dem Raum Trier als Arbeiter in die Eifel kam, seine künftige Frau, Kollegen und einige Mülheimer vor Bergs Löffelbagger postiert.

Streckenbau bei Mülheim. Im Sonntagsornat haben sich Nikolaus Berg, der aus dem Raum Trier als Arbeiter in die Eifel kam, seine künftige Frau, Kollegen und einige Mülheimer vor Bergs Löffelbagger postiert.

Foto: Trudel Pützer/Sammlung Trudel Plützer

Ein Termin für alle, die sich für die Geschichte der Eifeler Bahnstrecken interessieren: Die Eisenbahnfreunde Jünkerath präsentieren am Samstag, 17. November, 15 Uhr, im historischen Wartesaal des Bahnhofs Jünkerath ihr neues Buch.

Dessen Titel: „Wieder eine neue Eifelbahn!“ Denn mit diesen Worten, sagt Verfasser Manfred Jehnen, habe der Reetzer Pfarrer 1913 im Eifelvereinsblatt die geplante Eröffnung der Linie von Ahrdorf nach Blankenheim-Wald angekündigt. Die rund 25 Kilometer lange Nebenbahn „ergänzte das in den Jahren zuvor in der Eifel entstandene Eisenbahnnetz und sollte Reichtum und Wohlstand in die bis dahin vernachlässigte Region an der oberen Ahr bringen“.

In den Jahrzehnten zuvor habe es ein zähes Ringen um den Bau dieser Eisenbahnlinie gegeben, und bis zum Schluss zweifelten viele Fachleute den Nutzen und die Rentabilität der Strecke an.

Die Zweifler, heißt es in der Ankündigung der Buchpräsentation, „sollten Recht behalten. Bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg zeichnete sich ab, dass die romantisch gelegene Bahnlinie zu wenig Profit erwirtschaften würde, um eine langfristige Perspektive zu haben. Im Zweiten Weltkrieg durch eigene Truppen stark zerstört, dauerte es bis zum Sommer 1951, bis die Strecke wieder durchgängig befahrbar und ein bescheidener Güterverkehr möglich war.“

Der Personenverkehr wurde nur auf dem Abschnitt von Mülheim bis Blankenheim-Wald wieder aufgenommen, die übrigen Ortschaften versorgte man durch die flexibler einsetzbaren Busse. Jehnen: „Alle Bemühungen, die Strecke rentabel zu machen, scheiterten. Der aufkommende Individualverkehr mit Personen- und Lastwagen machte der Nebenbahn schneller als den meisten anderen in der Region den Garaus.“

Im Februar 1961, keine 50 Jahre nach der Eröffnung, war das Ende der Strecke gekommen: „Eine mit Zweigen und Blumen geschmückte Lokomotive der Baureihe 50 fuhr an der Spitze des letzten, bescheidenen Zuges. Bis 1976 überlebte der Abschnitt von Blankenheim bis Blankenheim-Wald als Industriestammgleis. Dann war auch dort Schluss.“

In dem 428 Seiten starken Buch beschreibt Autor Manfred Jehnen die komplette Geschichte von den ersten Ideen in den 1880er Jahren bis hin zur heutigen Zeit, wo die Fahrräder die alten Trassen erobert haben.

Das Buch enthält rund 380 Abbildungen, darunter seltene Pläne, Fahrkarten, viele Fahrpläne und einige bislang unveröffentlichte Fotos. Besonders ausführlich werden die spannende Vorgeschichte der Bahn und die Bauphase beschrieben.

Im Rahmen der Buchvorstellung präsentieren die Eisenbahnfreunde Jünkerath im historischen Wartesaal der 1. Klasse im Zeitraffer die Geschichte der Eisenbahnlinie, erläutern Hintergründe zum Buch und zeigen eine Auswahl an Bildern und Plänen, die auch im Buch zu sehen sind. Der Eintritt ist wie immer frei.

Das Buch kann anschließend gekauft werden, es kostet 39,80 Euro. Näheres auf der Website des Eisenbahn-Museums Jünkerath unter www.eisenbahnmuseum-juenkerath.de.

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