Büchel bleibt Herzstück der Luftwaffe

Büchel · Der Luftwaffenstandort Büchel ist weder akut noch auf absehbare Zeit von der Aufgabe durch die Bundeswehr bedroht. Das hat der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, während eines Besuchs im Jagdbombergeschwader 33 klargestellt.

Büchel. Rainer Arnold, der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, rückte bei seinem Besuch beim Fliegerhorst Büchel Aussagen seines Fraktionskollegen Hans-Peter Bartels gerade. Dieser hatte behauptet, mit dem Abschied vom Trägersystem Tornado müsse Büchel im Jahr 2025 dichtmachen. "An diesem Punkt widerspreche ich Bartels und habe ihm das auch ausdrücklich gesagt", betonte Arnold. Büchel hat gute Karten, weil der Tornado das einzige Fluggerät in der Luftwaffe sei, das "taktische Einsatzverfahren zu leisten imstande ist", sagte Arnold. Der Eurofighter sei noch nicht so weit. Verteidigungsexperte Arnold billigte dem Tornado noch "gut und gerne 10 bis 15 Jahre" an Einsatzzeit zu.
Der Tornado beweise seine derzeitige Unverzichtbarkeit darin, dass er für die Luftnahunterstützung und im Hinblick auf weit fliegende Raketen gebraucht wird - auch über den Wert des Systems als Träger von nuklearen Raketen hinaus. Die nukleare Teilhabe - in Büchel sollen rund 20 Atomraketen lagern - sei ein Auslaufmodell. "Wir wollen, dass die nukleare Teilhabe bald endet", gab Arnold die Position der SPD-Fraktion wieder. Allerdings ein konzertierter Ausstieg: "Wir dürfen das nicht im Dissens mit den Bündnispartnern tun, sondern das soll eingebettet sein in Gespräche innerhalb der Nato", so Arnold. Er könne sich vorstellen, dass die US-Regierung, wie von Präsident Barack Obama angedeutet, alle in Europa stationierten taktischen Atomwaffen und konventionelle Waffensysteme "in ein großes Paket über Abrüstung im Sinne von Verhandlungsmasse" einführen will. Am Verhandlungstisch säße, sollte dieser Fall eintreten, Russland. Im Übrigen ist Arnold davon überzeugt, dass sich das Thema Atomwaffen in Deutschland "über eine Zeitschiene von etwa fünf Jahren erledigen wird". Hierzulande stationierte taktische Atomwaffen haben aus seiner Sicht keinerlei militärische Bedeutung mehr.

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