Bürger bauen alte Schule um

Mit fast einem Jahr Verspätung hat in Oberbettingen der Umbau der alten Schule zum Gemeindehaus begonnen. Ein neues Feuerwehrgerätehaus wird angebaut. Die Gesamtkosten von 730 000 Euro werden mit 277 000 Euro bezuschusst. Viele Bürger packen mit an.

 Die 110 Jahre alte Schule im Oberbettinger Ortskern wird zum Gemeindehaus umgebaut. Der linke Anbau wird abgerissen und durch einen gläsernen Verbindungstrakt ersetzt, denn links daneben wird ein Feuerwehrgerätehaus neu gebaut. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Die 110 Jahre alte Schule im Oberbettinger Ortskern wird zum Gemeindehaus umgebaut. Der linke Anbau wird abgerissen und durch einen gläsernen Verbindungstrakt ersetzt, denn links daneben wird ein Feuerwehrgerätehaus neu gebaut. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Oberbettingen. 40 ehrenamtliche Helfer haben beim ersten Arbeitseinsatz kräftig zugelangt. Ortsbürgermeister Hans-Jakob Meyer: "Das Engagement der Leute ist super. Alle freuen sich auf das neue Gemeindehaus, und deshalb war der Baustart wie ein Befreiungsschlag."

Karl-Martin Willems gehört zu einem Helfertrupp, der fast täglich an der 110 Jahre alten Schule anzutreffen ist. Der 63-Jährige sagt: "Das ist eine richtig gute Sache fürs Dorf. Ich helfe gerne, damit auch meine fünf Enkel später noch was davon haben." Der historische Fachwerkbau in der Ortsmitte gehört neben der Kirche zu den wichtigsten Gebäuden in Oberbettingen.

Die Baugenehmigung für den Umbau verzögerte sich, weil eine unmittelbare Anwohnerin Beschwerde aus Sorge vor Belästigungen eingelegt hatte. Gottfried Perings, Architekt und Mitglied im Oberbettinger Gemeinderat, erklärt: "Wir haben in Abstimmung mit den Genehmigungsbehörden ein schalltechnisches Gutachten machen lassen." Danach sind spezielle Auflagen (Schallfenster, Öffnung der Fenster nur zu bestimmten Zeiten) einzuhalten. Anfang März wird Perings die Ausschreibungen verschicken. Die Finanzierung steht bereits seit April 2009 (siehe Extra). Mit Unterstützung der Ehrenamtler aus dem Dorf soll die alte Schule entkernt und der marode, kleine Anbau abgerissen werden. Aus Brandschutzgründen darf der Speicher nach dem Umbau nicht genutzt werden. Im Obergeschoss werden Jugendräume und Platz für die Bücherei entstehen. Ins Erdgeschoss kommen Küche sowie Sanitärräume.

Die Feuerwehrgeräte, die momentan noch einen Teil des Erdgeschosses einnehmen, kommen demnächst in einen Neubau. Dieser Neubau wird links neben dem derzeitigen Eingang gebaut.

Ein Zwischentrakt aus Glas wird das neue Feuerwehrgerätehaus mit der alten Schule verbinden. In diesem gläsernen Verbindungsstück wird Platz für einen Saal (140 Personen) geschaffen. Bis zum Jahresende sollen Um- und Neubau fertig sein.

Viele Gruppen (Seniorenturnen, Frauengymnastik, Kindergruppen), die bisher den kleinen, ehemaligen Schulraum nutzten, freuen sich schon drauf. Ortsbürgermeister Meyer: "Jeden Tag rufen Gruppen auf der Suche nach einem Proberaum für Karneval an." Er dankt ausdrücklich der Kirchengemeinde, die während der Bauphase das katholische Jugendheim zur Verfügung stellt. Extra Finanzierungsplan Von den Gesamtkosten von 730 000 Euro entfallen 530 000 Euro auf den Umbau der alten Schule zum Gemeindehaus. 200 000 Euro soll der angegliederte Neubau des Feuerwehrgerätehauses kosten. Ein Drittel dieser Kosten trägt die Landesregierung. Den Rest übernimmt die Verbandsgemeinde Hillesheim als Trägerin der Feuerwehr. Die Ortsgemeinde finanziert den Umbau der alten Schule zum Gemeindehaus aus Mitteln des Konjunkturpaketes I des Bundes. Für den ersten Bauabschnitt (220 000 Euro) fließen 88 000 Euro als Zuschuss. Für den zweiten Bauabschnitt (310 000 Euro) beträgt die Förderung 124 000 Euro. Die Restsummen von insgesamt 318 000 Euro werden als zinsloses Darlehen gewährt. Das geliehene Geld muss von 2012 bis 2015 in vier Jahresraten von jeweils 79 500 Euro zurückgezahlt wird. Für die Gemeinde laut Ortsbürgermeister Hans-Jakob Meyer "gut zu stemmen", da in den nächsten Jahren Bruchzinseinnahmen von jährlich 100 000 Euro gesichert seien. (vog)

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